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Komplett-Info zu mobilen Tiny Houses

1) Allgemeine Infos + gesetzliche Vorgaben

Die Tiny House Bewegung

Ursprünglich kommt die Idee aus den USA, mittlerweile haben aber weltweit Menschen gefallen auf das Wohnen in einem kleineren Format gefunden.

Besonders junge und jung gebliebene Menschen sowie Minimalisten, die wenig Platz zum Leben brauchen, interessieren sich für das moderne Wohnen auf kleinen Raum. 

Für immer mehr Menschen stellt das Tiny House darüberhinaus eine Alternative bei steigenden Mieten und wachsender Wohnraumknappheit dar. So kommt es, daß Tiny Houses auch hier bei uns seit einigen Jahren im Trend liegen und durch geringen Platzbedarf sowie hoher Individualität überzeugen.

Viele hier ansässigen Anbieter von Tiny Houses haben sich auf die Produktion von deutschen Versionen" spezialisiert, die oft anspruchsvoller gebaut sind als viele ihrer Pendants in anderen Ländern.

Die Kreationen bilden eine Alternative und ermöglichen Bauherren mit kleinem Budget die Anschaffung von Wohneigentum.

Die Möglichkeiten, ein Tiny House eigenhändig oder zumindst in Eigenregie zu realisieren, sind hier wesentlich größer als bei einer herkömmlichen Immobilie.

Besonders interessant sind Tiny Houses auch für denjenigen, der sich (noch) nicht auf einen dauerhaften Wohnort festlegen möchte.

Dank des geringen Platzanbedarfs könnten Tiny Houses künftig in viele Baulücken passen oder in kleineren, aufgelockerten Verbänden in speziellen Tiny House Parks errichtet werden.

Dadurch könnte auch der angespannte Wohnungsmarkt in Großstädten und Ballungsräumen nachhaltig entlastet werden

Auch die Ökobilanz (ökologischer Fußabdruck) kann deutlich verbessert werden, indem die Menschen in Tiny Houses nachhaltiger leben und weniger Grundstücksfläche beanspruchen.

Die Bewegung um das Tiny House vergrössert sich stetig.

Vermutlich werden in naher Zukunft sogar ganze Tiny House Dörfer gebaut werden, wenn die Politiker auf allen Ebenen die Weichen entsprechend stellen und entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden.

1a. Das Haus auf Rädern

Eine beliebte Variante unter den Mini Häusern ist das Tiny House auf Rädern. Die Houses werden auf Anhänger-Chassis gebaut, die von entsprechenden Zugfahrzeugen im normalen Straßenverkehr bewegt werden können.

Im Idealfall können die Besitzer ihr mobiles Heim an Orten aufstellen, die ihnen gerade gefallen. Das ist besonder interessant für diejenigen, die sich (noch) nicht auf einen entgültigen Wohnort festlegen möchten.

In Deutschland sind dieser Lebensart bisher leider Grenzen gesetzt. So benötigen Sie hierzulande zum dauerhaften Aufstellen eines Tiny Houses meistens eine Baugenehmigung. Zudem muss das Grundstück entsprechend erschlossen sein.

Alternativ können aber auch bereits jetzt auch hier in Deutschland Tiny Houses auf entsprechenden Flächen aufgestellt werden, die von den Kommunen speziell dafür legitimiert wurden.

1b. Die richtige Größe

Wie groß ein Tiny House sein soll, hängt von vielen Faktoren ab:

  1. Die persönlichen Vorlieben und Ansprüche

  2. Die Anzahl der Bewohner

  3. Die technische Machbarkeit

  4. Die finanziellen Möglichkeiten

Üblicherweise ist ein mobiles Tiny House in Deutschland 14 bis 21 Quadratmeter groß. Für Singles oder kinderlose Paare kann diese Größe auch für lange Zeiträume ausreichen.

Ob ein mobiles Tiny House sich für mehr als 2 Personden oder für eine Familie eignet, ist fraglich. Sobald mehr als zwei Menschen unter einem Dach wohnen, ist oft der Wunsch nach einem Rückzugsort für Ruhe und Privatsphäre groß. Besonders Kinder wünschen sich, wenn sie älter werden, ein eigenes Zimmer. Da Tiny Houses selten über eine Raumaufteilung mit Wänden und Türen verfügen, kann es hier zu Problemen kommen. Jedoch beweisen manche Familien, daß es möglich ist, auch in einem Tiny House mit Kindern zu leben. In der Regel sind die betreffenden Kinder jedoch noch klein und gehen nicht zur Schule. Geschlafen wird im großen Familienbett, oder es kommen Kinder-Schlafkojen oder Mini-Kinderzimmer zum Einsatz. Ist der Nachwuchs älter, kann er ggf. auch ein eigenes kleines Tiny House neben dem der Eltern bewohnen.

Ein großer Teil des Familienlebens wird sich bei dem eingeschränkten Platzangebot eines Tiny Houses wohl draußen abspielen, was häufig ein Vorteil ist. Steht das Tiny House auf einem Gemeinschaftsplatz, ist die Beschäftigung der Kinder in der Umgebung gesichert. Etwas problematisch wird es im Winter werden, wenn eine Beschäftigung draußen aufgrund des Wetters schlechter möglich ist.

1c. Nutzungsmöglichkeiten

Das Tiny House als einzige Wohnung

Als dauerhafter Bewohner eines Tiny House brauchen Sie meist eine Reihe mentaler Veränderungen: Einen Hang zum Minimalismus, die Bereitschaft, unnötigen Ballast abzuwerfen und den Willen, den eigenen Besitz zu verringern. Wenn Sie vorher eher normal gelebt haben, kann die Entscheidung, in ein Tiny House zu ziehen, für Sie die Trennung von 80 Prozent des Hausrates bedeuten.

Ein kleiner Tipp für all jene, die sich nicht auf einen Schlag vom Großteil ihrer Sachen trennen wollen oder sich nicht sofort entscheiden können:

Für eine Übergangszeit empfiehlt sich die Anmietung eines Lagerraumes in einem Selfstorage-Lager. Hier können Sie all das unterbringen, was nicht mehr in das TinyHouse passt, von dem Sie sich aber (noch) nicht trennen wollen. Lassen Sie einfach die Zeit entscheiden. Von den Sachen, die nach einem Jahr noch unberührt im Lagerraum sind, brauchen Sie wahrscheinlich nichts mehr.

Ggf. werden Sie den kleinen Lagerraum sogar langfristig behalten, um z.B. Terassenmöbel, Grill, Urlaubsequipment, Koffer, Winter-/Sommerkleidung, Kinderwagen, Kindersachen u.Ä. problemlos bis zum nächsten Einsatz zwischenlagern zu können.

Das Tiny House als spezieller Wohnraum

  • Wochenendhaus bzw. Ferienhaus auf dafür zugelassen Grundstücken

  • Gästehaus oder Haus für Jugendliche auf dem eigenen Grundstück

  • Saunahaus, Fittnessraum auf dem eigenen Grundstück

  • Unterkunft während Eigenheimbau oder Umbau. Man hat die Baustelle immer unter Kontrolle und keinen Weg zwischen Baustelle und Schlafplatz. Bei dieser Nutzung werden Sie keine Genehmigungsprobleme bekommen, und die Versorgung mit Baustrom und Bauwasser wird gesichert sein. Ihre Abwässer können Sie mit einer preisgünstigen Hebeanlage und einem speziellen Schlauch auch 50 Meter weiter in eingen geeigneten Gullyanschluß leiten.

Das Tiny House für Studenten

Studenten sehen sich vor häufig mit zwei Problemen konfrontiert: Wohnraumknappheit in Studentenstädten und chronischer Geldmangel. Ein von den Eltern gesponsertes Tiny House kann eine Möglichkeit sein, diesen Problemen zu entkommen. So sind Studenten nicht mehr auf ein freies Zimmer im Studentenwohnheim angewiesen oder müssen bei ihren Eltern leben. Mit einem Tiny House genießen sie die Freiheit der eigenen vier Wände.

Nach beendeten Studium kann das Tiny House dann zu einem anderen Standort gebracht oder für andere Zwecke genutzt werden.

In manchen deutschen Großstädten können Studenten auch ein TinyHouses mieten. Jedoch muss man schnell sein; nur wer sich schon frühzeitig um ein House kümmert, hat eine Chance.

Das Tiny House für Senioren

Ätere Menschen wie auch alleinstehende Paare haben den Vorteil, dass der benötigte Platzbedarf geringer ist.

Ein Tiny House lässt sich barrierefrei bauen, wodurch die Nutzung im Alter interessant wird.

Aufgrund der geringen Fläche fällt wenig Putzarbeit an, und meistens ist auch kein großer Garten da, der gepflegt werden will.

Im Vergleich zu einer gewöhnlichen Mietwohnung regt ein Tiny House eher dazu an, öfter hinaus in die Natur zu gehen und so in Bewegung zu bleiben.

Ältere Tiny House-Interessenten sollten bei der Planung auf zweite Ebenen oder Hochbetten verzichten, weil diese zumeist nur über leiterähnliche Aufstiege zu erreichen sind.

Haustiere im Tiny House

Tiny Houses sind auch für die Haustierhaltung geeignet. Vor allem kleinere Hunde scheinen mit dem begrenzten Wohnraum wenig Probleme zu haben. Die Vierbeiner brauchen allerdings täglich Bewegung an der frischen Luft. Dadurch werden auch die menschlichen Bewohner motiviert, regelmäßig mit nach draußen zu gehen. Das Leben mit Katzen funktioniert im Tiny House hingegen nur dann, wenn es sich um Freigänger handelt. Durch eine Katzenklappe entscheidet die Katze dann selbstständig, wann sie kommt und geht und ist nicht dauerhaft auf kleinem Raum eingeschlossen. Mäuse- oder Hamsterkäfige lassen sich ebenso problemlos in die Inneneinrichtung eines Tiny Houses integrieren.

Tiny House für gewerbliche Nutzung

  • Vermietung von Tiny Houses als Ferienwohnung/Ferienhaus

  • Nutzung als Mitarbeiterwohnung oder Handwerkerwohnung

  • Nutzung als Büro, Büroerweiterung, Verkaufsbüro, Schulungsraum

  • Nutzung im Außengelände von Messen

  • Nutzung im Bereich Bereich Schulen / Kindertagesstätten, z.B. als temporäre Erweiterung oder Überbrückung. Besonders beliebt ist hier der Einsatz eines Tiny Houses als Rückzugsort im Waldkindergarten.

Grunsätzlich gilt eine mobiles Tiny House steuerechtlich nicht als Immobilie, was deutliche Vorteile bei der Abschreibung mit sich bringt.

1d. Die Anschaffungskosten

Bei den Anschaffungskosten gibt es sehr große Unterschiede. Diese hängen zum einen davon ab, ob man sich das Haus schlüsselfertig oder als Fertigbausatz kauft, oder ob man das Haus ganz oder teilweise selbst baut.

Eine große Rolle spielen natürlich die gewählte Größe, die Auswahl der genutzten Baustoffe, die Innenausstattung und bestimmte Ansprüche an die Konstruktion.

Wer besonders wenig bezahlen möchte, kauft sein Haus vielleicht aus osteuropäischer Fertigung. Allerdings ist die Qualität der Ausführung und der verwendeten Materialien nur selten mit der vieler deutscher Hersteller vergleichbar.

Wer in Deutschland nach einem Hersteller sucht, hat die Wahl zwischen diversen professionellen Anbietern. Auch Zimmereien oder Messebauer bieten immer häufiger ihre Dienste in diesem Segment an.

Es gibt folgende Kauf-Varianten: Die Käufer können entweder ein vorgefertigtes Modell ordern oder sich ein individuelles Tiny House nach ihren persönlichen Vorstellungen bauen lassen. Viele Hersteller bieten auch Bausätze zum Selberbauen oder zum Selbstausbau an, so daß man nicht bei Null anfangen muß.

Die Preise für Bausätze ohne Trailer beginnen bei etwa 8.000 Euro.

Bezugsfertige mobile Tiny Houses mit 14 bis 21 Quadratmeter Wohnfläche kosten incl. Trailer zwischen 30.000 und 70.000 Euro. Für individuelle Häuser und höchste Ansprüche sind die Preise natürlich nach oben offen.

1e. Weitere Kosten

Wie bei einer normalen Immobilie fallen auch bei einem mobilen Tiny House laufende Kosten an:

  • Grundstückskosten oder Stellplatzmiete

  • Entwässerung / Abwasser

  • Strom, Wasser

  • Heizkosten

  • Unterhaltung / Reparaturen

  • Pflege des Außenbereichs

  • Versicherung

  • Unterhaltung des Trailers (bei mobilem Einsatz)

Die geringere Wohnfläche trägt i.d.R. dazu bei bei, dass weniger Energie verbraucht wird.

Das gilt allerdings nur dann, wenn die Tiny Houses gut gedämmt sind. Ansonsten können die Heizkosten über den Heizkosten für ein größeres Niedrigenergiehauses liegen. An der Dämmung zu sparen, kann also bei Winternutzung teuer werden.

1f. Versicherung

Eine gewöhnliche Hausratsversicherung reicht bei einem Tiny House nicht aus.

Sind die Tiny Houses mobil und werden beispielsweise auf einem Campingplatz abgestellt, könnten spezielle Campingversicherungen abgeschlossen werden. Neben der obligatorischen Haftpflichtversicherung gibt es unter anderem auch Inhaltsversicherungen für den Hausrat, welche sich auf Mobilheime und Tiny Houses spezialisiert haben.

Auf jeden Fall sollte das House gegen Brand, Unwetter und ggf. auch gegen Diebstahl versichert werden.

Vor dem Abschluss jeglicher Versicherungen sollten deren Klauseln genau geprüft werden, um im Schadensfall ausreichend abgesichert zu sein. Das gilt vor allem dann, wenn die Tiny Houses im Straßenverkehr bewegt werden.

Wenn man das Tiny House nicht als Einheit zulässt, sondern das House als Ladung deklariert, kann die Versicherung übrigens sehr teuer werden, weil die Versicherungskonditionen für das Haus dann meist individuell festgelegt werden.

1g. Gesetzlichen Vorgaben / Genehmigungen

FürTiny Houses existiert kein rechtsfreier Raum. Anders als in den USA muss man für ein dauerhaft am gleichen Standort aufgestelltes Haus bei uns in den meisten Fällen eine entsprechende Genehmigung beantragen.

Wer in Deutschland ein Tiny House dauerhaft am gleichen Ort aufstellen möchte, sollte sich unbedingt vor dem Erwerb über die Vorschriften und Auflagen der jeweiligen Gemeinde informieren.

Wo man ein Tiny House aufstellen darf, hängt von der Art der Nutzung ab. Man unterscheidet zwischen folgenden Nutzungen:

  • Dauerhaftes Wohnen

  • Nutzung als Wochenend- oder Ferienhaus

  • Nutzung als Wohnwagen

Wenn Sie dauerhaft in einem Tiny House wohnen möchten, dann muss das Grundstück zwei Bedingungen erfüllen:

1. Sie benötigten ein Grundstück, das nach der Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke für das Wohnen zugelassen ist. Das sind beispielsweise Wohngebiete, Kleinsiedlungsgebiete, Dorfgebiete, Mischgebiete, urbane Gebiete, Kerngebiete und Gebiete zur Erhaltung und Entwicklung der Wohnnutzung oder Sondergebiete. In manchen dieser Gebiete gibt es örtliche Bebauungspläne, die regeln, welche Art von Häusern gebaut werden dürfen. Oder es gibt eine Ortsgestaltungssatzung. Beide machen es unter Umständen schwierig, eine Baugenehmigung für ein Tiny House zu bekommen. Am einfachsten bekommt man ein Tiny House wahrscheinlich in einem Sondergebiet oder in "Gebieten zur Entwicklung der Wohnnutzung" genehmigt, da es dort am wenigsten Auflagen gibt.

2. Das Grundstück muss erschlossen sein. Das heißt, es muss an das öffentliche Straßen- und Wegenetz angebunden sein und an das Ver- und Entsorgungsnetz.

Wenn beide Voraussetzungen erfüllt sind, hängt es von der jeweiligen Landesbauordnung ab, ob und in welcher Form das stationäre Tiny House genehmigungspflichtig oder nur anzeigepflichtig ist.

Es gibt für Tiny Houses als feste Wohnung im Prinzip folgende gesetzliche Varianten:

1. Der Bau ist weitgehend verfahrensfrei.

Das heißt, Sie müssen keinen Bauantrag stellen und auch kein Kenntnisgabeverfahren durchführen. Allerdings muß man eigenverantwortlich prüfen, ob das Bauvorhaben, wie geplant, umgesetzt werden darf.

Sie sind dafür verantwortlich, die erforderlichen Befreiungen oder Genehmigungen den zuständigen Behörden vorzulegen zu können.

2. Der Bau des Tiny Houses ist genehmigungsfrei.

Bei genehmigungsfreien Bauvorhaben sprechen die Behörden von Bauanzeige-, Kenntnisgabe- oder Mitteilungsverfahren. Die Anforderungen an die Unterlagen für diese Verfahren können je nach Bundesland unterschiedlich sein. Der Vorteil ist, dass die Baugenehmigung innerhalb einer gesetzlich in der Landesbauordnung festgelegten Frist nach Einreichung der Bauvorlagen als erteilt gilt, wenn Ihnen die Baubehörde nichts anderes bescheinigt.

3. Vereinfachtes Baugenehmigungsverfahren.

Prüfen Sie, ob es einen Bebauungsplan oder eine Ortsgestaltungssatzung gibt und was diese für Gebäude festlegen. Sind beispielsweise nur Satteldächer vorgesehen, so werden Sie dort kein Tiny House mit Flachdach aufstellen dürfen. Manchmal ist selbst die Farbe des Daches vorgeschrieben. Einige Gemeinden geben im Bebauungsplan mittlerweile nicht nur eine maximale Grundflächengröße an, sondern auch eine Mindest-Grundflächenzahl, um den Bau von Tiny Houses zu verhindern.

Sprechen Sie frühzeitig mit einem Sachbearbeiter der zuständigen Bauabteilung der betreffenden Gemeinde. Legen Sie dabei Ihre Pläne oder Entwürfe vor. So erhalteten Sie vorab eine erste unverbindliche Auskunft, ob die Genehmigung des Tiny House-Bauvorhaben Aussicht auf Erfolg haben kann.

Danach sollten Sie eine Bauvoranfrage für das Vorhaben stellen. Wie das geht und welche Unterlagen dafür benötigt werden, erfahren Sie ebenfalls bei der Bauabteilung der betreffenden Gemeinde.

Letzendlich zuständig für die Erteilung der Baugenehmigung ist die untere Bauaufsichtsbehörde. Den Antrag auf Erteilung einer Baugenehmigung müssen Sie schriftlich bei der Gemeindeverwaltung einreichen. Der Bauantrag muss von jemandem unterschrieben werden, der den Entwurf des Tiny House erstellt hat und bauvorlageberechtigt ist. Das kann beispielsweise ein Architekt oder ein Bauingenieur sein. In einigen Bundesländern genügt auch ein Bautechniker oder Handwerksmeister des Bauhauptgewerbes.

1.h Gesetzliche Anforderungen, die ein Tiny House für dauerhaftes Wohnen erfüllen muss

  • Es muß muß so etwas wie eine Küche und ein Bad haben.

  • Aufenthaltsräume müssen mindestens 2,40 Meter hoch sein. Allerdings gibt es hier Ausnahmen in einigen Bundesländern.

  • Fensterlose Bäder und Toiletten sind nur zulässig, wenn eine wirksame Be- und Entlüftung gewährleistet ist.

  • Bei Tiny Houses aus Holz kann eine Blitzschutzanlage notwendig sein.

  • Treppen, Türen, Fenster und Fluchtwege unterliegen den Bestimmungen der Landesbauordnung.

Die nicht empfehlenswerte Methode für ein dauerhaft bewohntes Tiny House:

Jemand, der sein mobiles Tiny House einfach irgendwo aufstellt und darin wohnt, wird vermutlich irgendwann Post von der zuständigen Baubehörde bekommen.

Wenn er das House dann innerhalb der gesetzen Frist bzw. Nachfrist entfernt, wird er keine nennenswerte Strafe zu erwarten haben.

Nutzung eines Tiny Houses als Wochenend- oder Ferienhaus

Wer sein Tiny House nur gelegentlich als Wochenendhaus oder als Ferienhaus nutzen möchte, kann es auf einem Grundstück in einem "Sondergebiet, das der Erholung dient" aufstellen. Diese Gebiete sind extra für den Bau von Wochenend- oder Ferienhäusern gedacht. Das attraktive an diesen Gebieten: Sie liegen meist mitten in der Natur. Zudem gelten in solchen Gebieten oft tolerantere Bebauungspläne und Gestaltungssatzungen. Dort ist der Bau häufig verfahrens- oder genehmigungsfrei, wenn die Grundfläche nicht mehr als 50 Quadratmeter beträgt. Das Grundstück muss allerdings auch dort erschlossen werden.

Dauerwohnen ist in solchen Gebieten in der Regel nicht erlaubt - es sei denn, die Gemeinde hat im Bebauungsplan eine Wohnnutzung zugelassen (Stichwort Tiny-House-Park)

Aufstellen eines Tiny Houses auf einem Campingplatz

Wenn Sie Ihr mobilesTiny House auf einem Campingplatz aufstellen wollen, für den die Wohnnutzung laut Bebauungsplan zulässig ist, dann benötigen Sie keine Baugenehmigung. Laut Landesverordnung über Camping- und Wochenendplätze sollen auf Campingplätzen aufgestellte Tiny Houses nicht höher als 3,50 Meter sein; davon werden aber auch Ausnahmen gemacht. Grundsätzlich muß der Camping-Platz-Betreiber mit dem dauerhaften Aufstellen eines Tiny Houses einverstanden sein.

Nutzung eines Tiny House als Wohnwagen

Wer sein mobiles Tiny House nur als Wohnwagen für den Urlaub nutzt, der fällt nicht unter das Baurecht. Das Tiny House gilt dann als Fahrzeug. Es muss allerdings für die Zeit, in der es nicht genutzt wird, einen Stellplatz haben. Das kann auch eine zum Abstellen von Kraftfahrzeugen vorgesehene Fläche auf Privatgrund sein.

Soll das Tiny House mobil für die Straße zugelassen werden, muss es zunächst geprüft und genehmigt werden. Das komplette Tiny House darf mit Beladung nicht schwerer als 3,5 Tonnen sein. Ein rollendes Tiny House darf nicht höher als 4 Meter und nicht breiter als 2,55 Meter sein, damit es auf deutschen Straßen bewegt werden darf.

Mit Beantragung der Zulassung benötigt das Tiny House eine Versicherung.

Mit dem zugelassenden Tiny House können Sie öffentliche Parkplätze nutzen. Das Tiny House darf maximal zwei Wochen innerorts unbewegt auf öffentlichen Parkplätzen stehen. Doch Sie dürfen währenddessen darin nicht wohnen. Erlaubt ist lediglich eine einzige Übernachtung, die der Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit dient.

1i. Das Tiny House als Ladung oder als Wohnwagen zulassen?

Wer ein mobiles Tiny House auf öffentlichen Straßen bewegen will, der benötigt in jedem Fall eine Straßenzulassung.

Entweder wird die komplette Tiny House Einheit als Wohnwagen zugelassen oder nur das Tiny House Chassis alleine. Im letzten Fall wird das Tiny House dann als Ladung deklariert.

Ladung muss abnehmbar sein. Nicht unbedingt ganz ohne Werkzeug. Aber in einem kurzen Zeitrahmen und mit geringem Aufwand. Wenn man also erst Teile vom House entfernen muß, um an die Befestigungen zu kommen, oder Teile des Houses fest mit dem Anhänger verbunden sind (z.B. Radkasten, Tanks, Versorgungsleitungen etc.), kann die Argumentation dem kontrollierenden Polizeibeamten gegenüber sehr schwer werden.

Tiny House als Wohnwagen

Die professionellen Tiny House-Hersteller lassen ihre Produkte zumeist als Wohnwagen abnehmen. Der Kunde bekommt das Tiny House mit Fahrgestell dann als eine Einheit. Sämtliche relevante Maße und Gewichte stehen in den Papieren. Der Hersteller trägt die Verantwortung für die ordnungsgemäße Montage. Die Zulassung beim Verkehrsamt erfolgt problemlos, und bei Polizeikontrollen gibt es keine Dikussionen darüber, ob das House nun tatsächlich "nur" Ladung ist oder nicht.

Ein Tiny House als Ladung zu deklarieren, ist nämlich schon weit hergeholt. Jeder weiß, daß man das ordnungsgemäß verbundene House nicht so einfach vom Chassis trennen kann, wie es eigentlich für Ladung gefordert wird.

Die Versicherung der kompletten Einheit als Wohnwagen läuft zu genau definierten Vorgaben. Eine Versicherung, die das Tiny House als "Ladung" absichert, wird hingegen individuell berechnet und ist entsprechend teurer.

Die Wohnwagen-Zulassung kann darüber hinaus von Vorteil sein, wenn das Tiny House auf Privatgrund oder auf einem Campingplatz stehen soll.

Wenn Sie selber das komplette Tiny House als Wohnwagen zulassen lassen möchten, muß eine sog. §21 Abnahme durch eine Prüforganisation (z.B. TÜV, Dekra, GTÜ o.ä.) erfolgen. Die positive Abnahme kann nur erfolgen, wenn alle Vorschriften eingehalten werden:

  • Einhaltung von maximalen Maßen und Gewichten

  • Gewichtsverteilung (oft problematisch: die Stützlast)

  • Ausreichend dimensionierte und genehmigte Komponenten

  • Prüfunterlagen für die verbauten Komponenten

  • Vorschriftsmäßige Beleuchtung und Radabdeckung

  • Keine scharfen Kanten

  • Verwendung von splittersicheren Verglasungen (Verbundglas)

  • Typenschild

  • Eingeschlagene Fahrgestellnummer (FIN)

  • Ermitteltes tatsächliches Gewicht (Wiegekarte)

Für die technische Änderung (gemäß § 19 StVZO) eines bereits genehmigten Anhängerchassis von "Anhänger" oder "Fahrgestell" zu "Wohnwagen" sind die Bedingungen gleich. Lediglich die Kosten sind geringfügig niedriger als bei einer kompletten Vollabnahme.

Eigentlich sind die Einzel-Abnahmen oder Änderungen auch für den Laien problemlos zu bewältigen. Man muß nur die klaren und relativ einfachen Vorschriften genau einhalten. Wenn das House beispielsweise nur einen einzigen Zentimeter zu breit ist, kann keine positive Abnahme erfolgen.

Vereinbaren Sie vor dem Abnahmetermin mit dem betreffenden Ingenieur einen Termin und teilen Sie ihm mit, was für ein Fahrzeug Sie begutachten lassen wollen.

Fragen Sie bei der Gelegenheit, welche Unterlagen Sie beibringen sollen und wie bei einer §21 (StVZO) -Abnahme die Fahrgestellnummer in den Rahmen und auf das Typenschild kommen soll.

Bei einer kompletten § 21 Vollabnahme werden Sie selbst als Hersteller eingetragen; unabhängig davon, wer das Trailer-Chassis ursprünglich gebaut hat.

Die Kosten für die Abnahmen liegen irgenwo zwischen 100 und 200 Euro.

Die Prüfung wird mit Termin circa eine Stunde dauern.

Wahrscheinlich wird Ihr Tiny House-Anhänger für die Abnahme mit einem Kennzeichen versehen sein müssen. Fragen Sie dazu bitte auch den Ingenieur der Prüforganisation.

Es kann Sinn machen, erst einmal nur den reinen Trailer (als Fahrgestell) zuzulassen, damit nötige Fahrten bis zur Änderungsabnahme problemlos durchgeführt werden können.

Die Genehmigungsunterlagen für die Komponenten unserer Tiny Trail Chassis bekommen Sie von uns per E-Mai, so daß Sie sie bei Bedarf an den Ingenieur weiterleiten können, der die Vollabnahme gemäß §21 (StVZO) durchführen soll.

Für die Abnahme des reinen Trailer Chassis können wir Ihnen auf Wunsch auch ein Datenblatt zur Verfügung stellen.

Falls es bei der Prüfanlage keine Brückenwaage gibt, müssen Sie für Ihr Tiny House eine Wiegekarte von einer öffentliche Waage vorlegen. Eine solche Waage finden Sie beispielsweise bei größeren Landhändlern, Genossenschaften (Raiffeisen) oder manchmal auch bei größeren Logistikbetrieben in Ihrer Nähe.

Nach erfolgter Abnahme bekommen Sie ein Abnahmegutachten, das Sie bei Ihrem Verkehrsamt vorlegen können. Dort wird Ihnen dann die Zulassungsbescheinigung Teil II (früher: Fahrzeugbrief) ausgestellt, womit Sie Ihr Tiny House schließlich zulassen können.

Nehmen Sie zum Verkehrsamt auch eine Rechnungskopie vom Anhängerkauf und eine Bestätigung mit, die besagt, daß der Anhänger fabrikneu ist, bisher keine Zulassung erfolgt ist auch noch keine Zulassungsbescheinigung Teil II ausgestellt wurde.

Tiny House als Ladung

Sie möchten Ihr Tiny House als Ladung auf dem Fahrgestell deklarieren? In vielen Fällen wird das zu Problemen führen.

Ihr Vorhaben scheitert dann, wenn das Tiny House fest mit dem Trailer verbunden ist. Durch diese Verbindung wird das House zum Aufbau, was wiederum sämtiche Maße und Gewichte des ursprünglich zugelassenen Trailers verändert. Dadurch ändert sich die Fahrzeugklasse Ihres Trailers. Und das wiederum führt dazu, daß die Betriebserlaubnis erlischt.

Sie müssten in diesem Fall in der Lage sein, dem kontrollierenden Polizeibeamten oder dem Prüfer bei der nächsten Hauptuntersuchung nachvollziehbar darzulegen, warum das Haus als Ladung einzustufen ist. Ladung muß sich mit geringem Aufwand und ohne Werkzeug von einem Transportfahrzeug trennen lassen.

Es fällt uns schwer, Ihnen für eine praxisorientiere Ausführung in dieser Richtung Tipps zu geben. Wir bezweifeln, daß alleine die Verwendung von Ringmuttern oder Fügelmuttern ausreichend sein wird.

Im Internet geben viele User zum besten, warum sie meinen, daß ihr mit dem Anhänger verschraubtes Tiny House Ladung sei. Ggf. müssten Sie sich selbst mal auf solchen Seiten umschauen. Letztendlich entscheiden jedoch nicht diese User, ob Sie in der Praxis die Kontrolle überstehen, sondern der freundliche Polizeibeamte oder der Prüfer Ihrer Prüforganisation bei der nächsten Hauptuntersuchung.

Wie eine Ladung ordentlich zu sichern ist, schreibt dier Gesetzgeber so vor:

Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können (STVO, § 22, Abs. 1).

Trotz dieser schwammigen Formulierung trägt der Fahrer oder ggf. auch der Halter die volle Verantwortung für eine fachgerechte Ladungssicherung. Das kann problematisch für Sie sein. Bei Kontrollen oder gar Unfällen müssen Sie selbst nachweisen, daß die Sicherung ausreichend ist oder war.

Nach einem Schadensfall, der durch ein gelöstes House entstanden ist, wird die betroffene Versicherung einen Gutachter beauftragen. Und für den wäre der Nachweis einer eventuell unzureichenden Ladungssicherung keine große Herausforderung.

2) Infos zu Planung + Bau

2a. Die Tiny House Planung

Bringen Sie zunächst Ihre eigene Vorstellung zu Papier oder nutzen entsprechende EDV-Programme. Simultan dazu können Sie sich im Internet anschauen, was andere Tiny House Besitzer gebaut haben. Diese Vorplanungsphase sollte ruhig einige Wochen in Anspruch nehmen.

Sicherlich werden Sie genau wissen, wie und wozu Sie Ihr künftiges Tiny House nutzen wollen. Vor der Planung sollten Sie jedoch auf jeden Fall auch wissen, wo das Haus künftig stehen soll.

Stecken Sie die geplanten Raumeinheiten in Ihrer bisherigen Wohnung einmal ab, damit Sie eine gute und realistische Vorstellung von der "gefühlten" Größe Ihres Tiny House bekommen.

Sie müssen sich entscheiden, ob Sie ein fertiges Haus, ein Ausbaushaus oder einen Bausatz kaufen wollen oder ob Sie das Tiny House in Eigenregie individuell bauen möchten.

Wenn Sie nicht selber versiert sind oder nicht genau nach einem vorgfertigten Plan aus dem Internet arbeiten wollen, werden Sie für Planung und Statik einen entsprechenen Architekten oder einen Zimmermannsmeister zu Hilfe nehmen müssen. Für ein baurechtlich genehmigungspflichtiges Tiny House Projekt ist das meist sowieso unumgänglich.

Planen Sie das Haus nicht in reiner Schuhkarton-Optik". Fürgen Sie kleine Vorsprünge, Abstufungen oder Höhenunterschiede ein oder verwenden Sie verschiedene Materialien im Außenbereich. Dadurch geben Sie Ihrem Haus eine individuelle und ansehnliche Note.

Wenn man mit dem Tiny House später sehr viel fahren will, macht es Sinn, es nicht zu hoch zu bauen. Auf Campingplätzen werden häufig Tiny Houses mit einer Höhe über 3,5 Meter nicht akzeptiert.

Tiny House mit Erker

Besonders hochwertige Tiny Houses bekommt man auch mit einem seitlichen Erker, der ein abwechslungsreiches Äußeres präsentiert und im Innenraum ein Raumgefühl hervorruft, das man, wenn man es noch nicht erlebt hat, diesem Detail oft gar nicht zutraut. Bei Straßenfahrten muß ein Erker jedoch einfahrbar oder abnehmbar sein.

Tiny House mit Dachterrasse

Eine auf dem Dach des Tiny House untergebrachte Dachterrasse bietet einen hohen Wohnwert, wie ihn selbst teure Stadtwohnungen nicht vorweisen können.

Für mobile Tiny Houses ist die Umsetzung meist zu schwer und zu aufwendig.

Tiny House mit zwei Wohn-Ebenen

Falls sie eine zweite Ebene z.B. zum schlafen einziehen wollen, lässt sich das auch mit der einfachsten Dachform realisieren (Flachdach).

Aus optischen Gründe und wegen der Seitenwindempfindlichkeit empfiehlt es sich, die maximal zulässige Gesamthöhe von 400 cm nur im vorderen Bereich des mobilen Tiny Houses auf einer Länge von 300 cm umzusetzen.

Zumal in dem Bereich der zweiten Ebene die Standhöhe der unteren Ebene knapp bemessen ist (meist 200 bis 210 cm).

Am Ende der Treppe bzw. Leiter zur zweiten Ebene empfiehlt es sich, ein sogenanntes kleines Stehpodest mit ca. 175 cm Stehhöhe und einer Größe etwa 70x70 cm zu planen. Von dort aus gleitet man dann bequem auf denVorbau der Schlafebene.

In die abgesetzte senkrechte Außenwand der zweiten Ebene sollten Sie auf jeden Fall ein breites Fensterband einsetzen. Das ergibt eine individuelle Optik, eine schöne Aussicht (vom Bett aus) und optimale Entlüftungsmöglichkeiten für das ganze House.

Der Dachüberstand sollte über diesen Fenstern schon etwas breiter gewählt werden.

Da diese Wand rückseitig zur Fahrtrichtung sein würde, werden der Überstand und die Fenster nicht negativ durch den Fahrtwind beeinträchtigt.

Um den Luftwiderstand bei Fahrten zu verringern, könnten Sie bei dieser Bauweise das Dach des vorderen Teils auch als ein nach vorn geneigtes Pultdach ausführen.

Man könnte dann ohne größere Komfortabstriche im Bereich der Schlafebene das Dach nach vorne um 30 cm herunterziehen.

Diese Anordnungen der zwei Dachebenen würde trozt einer eher einfacher Dachkonstruktion für eine interessante Optik sorgen.

Ein durchgehend 4 Meter hohes Tinyhouse im Schuhkartonstil wirkt dagegen extrem klobig.

Tiny-House mit Veranda

Nicht nur die Ausrichtung des gesamten Tiny House will überlegt sein, sondern auch eine Veranda sollte zur richtigen Himmelsrichtung gebaut werden.

Das sich bei Tiny House Bewohnern viel Leben im Freien abspielt, ist eine schöne Terrasse oder Veranda fast ein Muß. Zumindest dann, wenn das House über Monate am selben Platz steht.

Tiny House Besitzer sollten nur Gartenmöbel, Grill, Sonneschirm etc. anschaffen, wenn diese Dinge dauerhaft im Freien bleiben können. Für das Winterhalbjahr empfiehlt sich die Unterbringung in einem angemieteten Minilager, was die meisten ganzjährigen Bewohner von Tiny Houses sowieso besitzen.

2b. Ver- und Entsorgung eines Tiny Houses

Die Ausstattung von Wohnwagen oder Ferienhäusern ist anders als bei Tiny Houses.

Ein Wohnwagen ist für den mobilen Einsatz konzipiert.

Als Stromeinspeisung dient ein einfacher 240V-Anschluß, Abwasser wird in Abwassertanks geleitet und Frischwassser über Kanister oder Frischwassertanks bereitgehalten.

Gekocht und geheizt wird meist mit Gas aus Flaschen.

In der Regel nutzt man die sanitären Anlagen des Campingplatzes, und dort wird auch die Wäsche gewaschen.

Wohnwagendauercamper haben häufig zusätzlich einen 400V-Anschluß, einen Abfluß für Spülwasser und einen festen Frischwasseranschluß.

Oft bauen sich Dauercamper ein Küche in ihren winterfesten Vorbau ein.

Ein Tiny House als normalen Wohnwagen zu nutzen macht wenig Sinn, da es für diesen Zweck erhebliche Nachteile birgt. Daher kommt die technische Ausstattung eines Wohnwagens für ein Tiny House nicht in Frage.

Ein Ferienhaus wird meist nur temporär genutzt. Trotzdem hat es in der Regel die gleiche Ausstattung wie eine normale kleine Wohnung.

Da bei einemTiny Hoses der Platz sehr knapp ist und Gewicht eine wichtig Rolle spielt, wird man es technisch nicht genau wie ein Ferienhaus ausstatten.

Ein Tiny House ist kein Wohnwagen. Provisorien wie Frischwassertanks, Chemietoiletten oder sauerstoffverschlingende Gasheizungen sollten in einem Tiny House nicht verbaut werden. Ein Tiny House ist in erster Linie ein Haus und erst in zweiter Linie ein Mobil.

Mit Ausnahme der Fälle, in denen man ganz bewußt sein Tiny House autark betreiben können möchte, sollte das Haus über Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser verfügen.

Brauchwasser sollte ökologisch vertretbar erzeugt werden, und bei ganzjähriger Nutzung muß das Haus über eine wirtschaftliche und sichere Heizquelle verfügen.

Technische Ausstattung der mobilen Tiny Houses

Bei mobilen Tiny Houses gibt es bei Technik und Ver- bzw. Entsorgung große Unterschiede, die mit der geplanten Nutzung zusammenhängen.

Teilweise vermischen sich die einzelnen Nutzungen. Außerdem sollte man ein Tiny House so planen, daß es ggf. später anders genutzt werden kann. Tiny Houses werden häufig nach einigen Jahren der Nutzung aus unterschiedlichsten Gründen weiterverkauft.

Autarke Tiny Houses

Die Ausstattung von autarken Tiny Houses ist so vielschichtig, daß wir uns hier nicht dazu einlassen wollen. Inwieweit Menschen die autarke Lebensweise dauerhaft und ganzjährig

beibehalten können, sei dahingestellt. Für ein ein- oder zweijähriges Experiment ist der ganze Aufwand sehr hoch, und ein ausschließlich auf autarke Lebensweise ausgerüstetes Tiny House lässte sich nur mit erheblich Aufwand wieder auf die Versorgung mit gängigen Medien umrüsten.

Tiny Houses dauerhaft am festen Standort

Für ein dauerhaft aufgestelltes Tiny House, daß als fester Wohnsitz genutzt wird, sind die Bedürfnisse ganz klar:

Man benötigt einen festen 400V-Stromanschluß, Wasser- und Abwasseranschluß sowie eine wirtschaftliche Heizung oder eine Warmwasserbereitung, die je nach ökologischem Anspruch ausgeführt wird.

Bei allen fossilen Heizungsarten sollte man für die Zufuhr von Verbrennungsluft von aussen sorgen, damit sich das Raumklima nicht verschlechtert.

Man sollte vorher überlegen, ob man im Winter ständig Scheit-Holz nachlegen möchte oder lieber eine ander Heizungs-(kombination) wählt.

Geeignete Holzöfen gibt es schon für 500 Euro.

Pelletöfen (die kleinen kommen häufig aus Italien) beginnen erst bei ? 900,-

Heizöfen, die gleichzeitig zum heizen, backen und kochen genutzt werden können, sind recht teuer, und die Nutzung ausserhalb der Heizsaison ist eher subotimal.

Achten Sie darauf, daß Sie je nach Raumgröße und Dämmung nur Heizöfen mit einer Leistung zwischen 2,0 und maximal 4,0 KW installieren. Öfen mit mehr Leistung sind nicht erforderlich und lassen sich auch nicht weit genug herunterregeln. Sicherlich möchten Sue aus Ihrem House keine Sauna machen.

Für den Fall, daß das Tiny House im Winter mal nicht genutz wird (z.B. Winterurlaub), sollte auch eine kleine elektrische Frostschutzheizung mit maximal 1000 Watt vorhanden sein.

Das kann auch ein mobiles Gerät sein.

Falls Sie Ihr House ausschließlich elektrisch beheizen wollen, wäre eine elektrische Fußbodenheizung am besten geeignet. Bewohner mit hohen Wärmeansprüchen sollten eine elektrische Heizung nicht in Erwägung ziehen.

Küchenzeile und Bad werden wie bei einer einfachen Einzimmerwohnung augestattet.

Waschmaschine je nach örtlichen Gegebenheiten

Tiny House flexibel genutzt

Für die flexible Nutzung, also zum ganzjährigen Wohnen mit vielleicht gelegentlichem Standortwechsel, empfehlen wir folgende Lösung:

Stromeinspeisung 240V mit mind. 16 A Absicherung; dadurch sind Sie nicht auf einen 400V Anschluß angewiesen, der häufig nicht zur Verfügung steht.

Von aussen erreichbarer Gasflaschenraum für mehrere große Flachen auf der Zuggabel montiert.

2-Platten-Einbauchkochfeld in wertiger Ausführung für Gas (ca. 110 Euro).

2-Platten-Einbau-Cerankochfeld für Strom (ca. 120 Euro).

Kleiner Einbaubackofen für Gas (ca. 370 Euro).

Ggf. noch als Standgerät ein kleiner Heißluftbackofen (ca. 100 Euro) oder bei Bedarf eine kleine Mikrowelle (ca. 50 Euro).

Je nach Geschmack ein 50 cm breiter Geschirrspüler (Handspülen kann schon nerven, ca. 300 Euro).

50 cm breite Kühlkombinatin mit kleinerem Gefrierabteil unten (ca. 300 Euro).

Frostschutzheizung 1000 W (ca. 35 Euro).

Pellet- oder Holzofen 2,5 bis 4,0 KW (ca. 500 bis 1200 Euro).

Schlanker Warmwasserboiler 80 Ltr., druckfest, in eckiger Form mit 1500 Watt (ca. 300 Euro).

Ggf. kleine Waschmaschine (50 cm) mit 1400 Umdrehungen.

Umschalter (Vorrangschaltung) für ausschließliche Nutzung Waschmaschine oder Kochplatten/Geschirrrspüler.

Bei Nutzung der Kochplatten/Geschirspüler sollte auch darauf geachtet werden, daß eine eventuelle E-Heizung oder der Warmwasserboiler nicht gleichzeitig anspringen.

Ggf. für die Verbraucher Waschmaschine, Geschirrspüler, E-Heizung und Kochplatten ein zweite Einspeisung mit einem seperaten Sicherungskasten installieren. So daß Sie ggf.Ihr Tiny House über zwei getrennt abgesicherte Einspeisungen mit Strom versorgen können.

Das wäre sogar bei den meisten Campingplätzen möglich.

Der technischeAufwand für so einen zweiten Stromkreis ist gering und es besteht dann wenig Gefahr, daß bei dem Hauptstromkreise die Sicherung wegen Überlastung ausgelöst wird.

Die Einspeisesteckdosen sollten außen unter den Sicherungskästen sitzen.

Die Sicherungskästen werden am besten Aufputz in den Küchenbereich z.B. in einen kleinen Aschlußschrank integriert werden.

Es sollten nur winddichte Schalterdosen mit geringer47 mm Tiefe verwendet werden.

Ein Tiny House soll einen festen Wasseranschluß haben, damit immer frisches Wasser aus der Leitung kommt. Alle Armaturen im Tiny House sollten als Druckwasser-Armaturen ausgelegt werden.

Leere Frischwasskanister und Chemietoilette ggf. für Sonderfälle im Gasflaschenraum lagern.

(Benutzung z.B. bei Fahrten zum nächsten festen Standort oder während des Aufbaus am neuen Standort.

Als Spültoilette eignet sich auch ein Standmodell mit integrierten aufgesetzten Spülkasten. Solche Modelle sind meist komplett aus Porzelan und optisch ansprechend.

Um aufwendige und platzzehrende Versorgungskanäle im Tiny House zu vermeiden, sollte man Kochbereich und Naßzelle nebeneinander planen. Die Anschlüsse liegen dann direkt unter dem WC-Boden und können von dort aus auf kürzesten Weg zu den anderen Verbauchsstellen verlegt werden. Bei dieser Vorgehensweise lässt sich auch die Frostsicherheit leicht gewährleisten.

Für die Abwasserleitungen für Dusche, Waschbecken und Spülbecken reichen bei einem Tinyhouse auf jeden Fall 40 mm Durchmesser. 50 mm würden sich schwieriger unsichtbar verlegen lassen.

Belüftung / Entlüftung

Auf jeden Fall benötigt man für den Koch- und Badbereich eine Belüftungsmöglichkeit, optimal wäre wohl je eine(zusätzliche) Zwangsentlüftung.

Bei Betrieb einer Heizquelle mit fossilen Brennstoffen muß die Zuluft gemäß Vorgabe von einem Schornsteinfeger dimensioniert werden. Optimal sind Öfen, die die Zuluft direkt von aussen beziehen.

Auch für die Abführung der Verbrennungsabgase sollte man einen Schornsteinfeger oder Exoerten zu Rate ziehen.

Je nach Lufdichtigkeit der Bauhülle muß ggf. für den Winter eine automatisierte Zwangsbelüftung des Wohnraumes eingeplant werden.

Bei hohen Tiny Houses und bei Houses mit zwei Ebenenen ist es notwendig, daß im oberen Wandbereich ein Fenster oder eine regengeschützte Luke zur Entlüftung vorgesehen wird.

Blitzschutz

Bei stationär aufgestellten genehmigungspflichtigen Holzhäusern kann gesetzlich eine Blitschutzanlage vorgeschrieben sein.

2c. Innenausbau

Beim Innenausbau brauchen die Tiny House-Bauherren meist weniger Unterstützung.

Die meisten Menschen, die sich an solch ein Projekt heranwagen, haben für den Innenausbau selber schon genaue Vorstellungen.

Das grundsätzliche Konzept bei Tiny Houses ist meist der Minimalismus.

Auf weite leere Räume wird man bei Tiny Houses allerdings verzichten müssen. Damit das Tiny House funktioniert, darf kein Raum verschenkt werden. Möbel müssen individuell und multifunktionell gebaut und genutzt werden, um den vorhanden Platz optimal zu nutzen, ohne daß das Tiny House vollgestellt wirkt.

Übertriebenen technischen Schnickschnack sollte man vermeiden; das passt nicht zum minimalistischen und ökologischen Konzept von Tiny Houses.

Ein Tiny House ist kein Wohnwagen oder Wohnmobil!!! Dementsprechend anders ticken auch die Bewohner.

Alle Einbauten und Möbel sollten eher filigran und individuell oder hochwertig wirken. Kanten sollten abgerundet sein, und unabhängíg vom eigenen Geschmack ist es empfehlenswert, alles möglichst hell zu gestalten.

Weil der Materialbedarf aufgrund der kleinen Flächen eher gering ist, sollte man in einem Tiny House eher hochwertige und nachhaltige Materialien verarbeiten.

Das gilt besonders für alle Oberflächen, weil die in einem Tiny Hose wesentlich höher beansprucht werden als in einer herkömmlichen Wohnung.

2d. Materialplanung

Nicht an der Qualität der Baumaterialien sparen, alle Materialien sollten hochwertig, leicht und dauerhaft sein.

Auch bei reiner Sommernutzung die Dämmungen so dimensionieren, daß das Tiny-House für hiesige Winter geeignet ist, denn eine ausreichende Dämmung ist im Sommer genauso wichtig wie im Winter.

Die Ausführung von Tiny Houses Wänden, Böden und Decken sind sehr anspruchsvoll: Sie müssen viele Schichten wie Verkleidungen, Rahmen, Dampf- und Wassersperren sowie Dämmung aufnehmen, sollen dabei aber gut dämmen, leicht und schmal sein.

Sie sollten daher nur Dämmmaterialien mit hohem Dämmwert verwenden.

Ökologische Dämmstoffe sind für herkömmliche Ökohäuser oft eine empfehlenswerte Alternative. Für Tiny Houses sind sie zum Teil (unabhängig vom Preis) weniger empfehlenswert, wenn Sie einen nicht ausreichenden Dämmwert oder andere Nachteile haben (Brennbarkeit, Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit oder Schädlingen).

Berechnen Sie die Gewichte der Baumaterialien und des Anhänger während der Bauphase.

Hier ein paar Gewichte von typischen Baumaterialien:

Raumgewichte je m³

  • KVH Fichte: 470kg/m³

  • KVH Lärche: 590kg/m³

  • Außenverschalung Lärche: 590kg/m³

  • Muliplex-Platten Birke: 690kg/m³

  • ESB-Platten: 600kg/m³

  • OSB-3: 570kg/m³

  • OSB-4: 600kg/m³

  • Steinwolle: bis zu 190 kg/m³

  • Verwendetes Boden-Laminat, Parkett oder Vinyl sollte nicht über 7kg/m² wiegen.

  • Verwendetes Profilholz für Wände oder Decke sollte nicht mehr als 5kg/m² wiegen.

Googeln Sie die Materialbezeichnungen, um mehr über deren Eigenschaften zu erfahren.

2e. Dämmungsmaterial

  • Steinwolle - guter Dämmwert, gutes Brandverhalten, nicht zu schwer, preislich im Rahmen, lässt sich sicher verarbeiten, weil sie sich anschmiegt, unempfindlich gegenüber Schädlingen, unbrennbar, empfehlenswert mit niedriger WLG

  • Phenolharz (Bakelit)-Hartschaumdämmung - Resol Dämmplatten mit der höchsten Dämmwirkung - sehr teuer, sehr exaktes zuschneiden erforderlich

  • PUR / PU- Polyurethan-Hartschaum Dämmung - Kann man nehmen, sehr exaktes zuschneiden erforderlich

  • EPS - Expandiertes Polystyrol (Marke z.B. Styropor) - Gute Dämmwerte, leicht und billig, trotzdem nicht zu empfehlen (Schädlinge, Brandverhalten, Entsorgung)

  • XPS - Extrudiertes Polystyrol - zu schwer, daher nicht empfehlensert

  • Holzfaserplatten - schlechtere Dämmwirkung und brennbar, daher weniger zu empfehlen

  • Sonstige ökologische Dämmstoffe wie Schafwolle, Hanf, Flachs, Kork, Zellulose, Holzwolle. Zum Teil deutlich niedrigere Dämmwerte. Informieren Sie sich ganz genau und von verschiedenen Seiten, wenn Sie einen dieser Dämmstoffe einsetzen wollen.

2f. Begriffe und Abkürzungen

  • KVH: Konstruktionsvollholz - beim Tiny House Bau meist aus Fichte

  • OSB-3, OSB-4: oriented strand board Inneverkleidungsplatte als "3" oder "4" (auch für Feuchträume)

  • ESB: elka strong board Innenverleidungsplatte - deutlich besser als OSB

  • MPX: Multiplex Platten - Sperrholzplatten / Siebdruckplatten

  • EPDM Folie: Dachfolie aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk

  • WLG: Wärmeleitfähigkeitsgruppe

Googeln Sie die Materialbezeichnungen, um mehr über deren Eigenschaften zu erfahren.

Wir verzichten bewusst auf die Verwendung von Fachausdrücken aus dem Holzbau (Zimmermannsprache), um hier die Ausführungen für Laien leichter verständlich zu halten.

2g. Grundsätzliches zum Selberbauen

Die wichtigste Voraussetzung beim Selbstbauen ist, dass Sie genug handwerkliches Geschick und Fachkenntnisse mitbringen, um die vielfältigen Arbeiten durchzuführen zu können.

Auch gestalterische und organisatorische Fähigkeiten sind unabdingbar.

Bitte nicht selbst überschätzen; für reine Träumer ist beim Tiny House-Bau kein Platz.

Selten kann man alle erforderliche Gewerke selbst sehr gut beherrschen.

Handwerker sind sehr teuer und tun sich oft mit der Tiny-Bauweise schwer.

Da wäre es gut, wenn man auf versierte Freunde zurückkgreifen kann.

Diese durch liebevoll zubereitetes Essen und Trinken bei der Stange halten.

Nicht mit Lob geizen und nicht zu viel verlangen.

Den Helfern muß die Arbeit jederzeit Spaß machen, sonst kommen sie nicht wieder.

Falls Sie lieber mit professionellen Handwerkern zusammenarbeit wollen, sollten diese folgende Bedingungen erfüllen:

  • Sie sollten Erfahrung mit dem Bau im Tiny-House-Bereich haben und sehr sorgfätig arbeiten. Gerade bei Dämmung, Abdichtung oder Hinterlüftung kann ein inkompetenter Handwerker bei einem Holzhaus sehr viel Unheil anrichten.

  • Sie sollten freundlich sein und individuelle Wünschen mit Ihnen entspannt besprechen.

  • Sie sollen sauber, akurat, handerklich korrekt und trotzdem zügig arbeiten.

  • Sie dürfen finanziell nicht abgehoben sein. Allerdings ist der "billige Jacob" meist auch nicht der Richtige.

Ggf. können Sie selber auch an einem speziellen Workshop oder Kurs teilnehmen. Hier zeigen erfahrene Fachleute, wie Sie am besten vorgehen und die häufigsten Probleme lösen können.

Auch erfahrene Heimwerker können dort noch viel Wissenswertes mitnehmen und sich austauschen.

Nutzen Sie ständig das Internet, aber trennen Sie dort die Spreu vom Weizen. Im www sind viele vermeintlich kluge Leute unterwegs, die trotz eigener Nichtkenntnis gerne anderen ihre vermeintlich klugen Ratschläge mit auf den Weg geben.

Neben fundierten Anleitungen, in denen Sie Schritt für Schritt beim Tiny-House-Bau unterstützt werden, können Sie auch vorgefertigte Baupläne nutzen.

Neben bezugsfertigen Modellen und Rohbauten bieten Händler auch komplette Bausätze an. Im Gegensatz zum selber Planen und alles einzeln kaufen wird Ihnen damit viel Arbeit abgenommen. Dafür sind Bausätze natürlich etwas teurer. Der Begriff Bausatz kann übrigens leicht zu der falschen Annahme führen, dass der Aufbau von jedem zu schaffen wäre. Bedenken Sie, dass auch Bausatzhäuser reichlich Geschick und handwerkliche Fähigkeiten erfordern.

Wer selbst baut, sollte auch den Faktor Zeit bedenken. Wer parallel einen Vollzeitjob bewältigen und / oder Kinder betreuen muss, wird hier eventuell an seine Grenzen stoßen.

Und ganz wichtig: Planen Sie den finanziellen Bedarf realistisch. Es wäre doof, wenn Ihnen auf halber Strecke die Puste ausgeht.

Bei einem mobile House sollten Sie vor der Planung genau wissen, welches Anhängerchassis sie nutzen wollen, weil durch das Anhängerchassis die Maße Ihres Hauses und das maximale Gewicht festgelegt werden.

Bitte beachten, daß es bei einem mobile Tiny Houses mit mehr als 7,20 Meter Aufbaulänge sehr schwer ist, unterhalb der Gewichtsgrenze von 3500 kg zu bleiben.

3500 kg markiert die Gewichtsobergrenze für auflaufgebremste Anhänger (PKW-Anhänger).

Am besten ist es, das entstehende House mehrmals nach Baufortschritten mit einer bis 1500 kg belastbaren Caravanwaage zu wiegen, um sicherzustellen, daß man gewichtsmäßig im Plan bleibt.

So eine sehr kompakte Waage kostet netto ca 160,00 Euro und kann nach Ferigstellung des Hauses gut weiter verkauft werden.

Für das Wiegen mit einer solchen Waage erhalten Sie bei uns, wenn gewünscht, eine ausführliche Anleitung. Der Druck auf nicht gewogene Punkte darf sich bei dem Wiegevorgang nicht ändern, sonst stimmt die Summe der Einzelwägungen nicht. Man kann natürlich auch zu einer öffentlichen Brückenwaage fahren, was mit einem teilfertigen Tiny House allerdings sehr schwierig werden kann.

2h. Schwerpunktberechnung - Stützlast

Bitte befassten Sie sich bei der Planung Ihres TinyHouse mit der Lastverteilung bzw. mit der Schwerpunktlage der einzelen Bauteile und der festen Einbauten.

Die richtig dimensionierte Stützlast ist für die Fahrsicherheit eines Tiny House-Gespanns von extrem wichtiger Bedeutung. Bei zu wenig Stützlast (unter 70kg) kann das mobile Tiny House schon bei niedrigen Geschwindigkeit anfangen zu schlingern.

Bei zu hohet Stützlast (je nach Zugfahrzeug über 100 bis 150kg) werden Bauteile vom Anhänger oder vom Zugfahrzeg überbeansprucht und es entstehen ggf. Nachteile, weil das Zugfahrzeug hinten zu weit eintaucht.

Für die optimale Stützlast gibt es also nur wenig Spielraum. Und auch durch Verlagerung von gesicherten unmontierten Gegenständen im Tiny House wird man ein schwerpunktmäßige Fehlkonstruktionen nicht ausreichend kompensieren können.

Es ist daher bei der Tiny House Planung auf jeden Fall eine Schwerpunktberechnung erforderlich.

Bitte belesen Sie sich dazu auf speziellen Seiten im www, weil es hier sonst zu speziell werden würde.

2i. Der Tiny House Bau

Es gibt im www unzählige Bauanleitungen, Aufstellungen und Ratschläge dazu, wie ein Tiny House optimalerweise zu bauen ist.

Dieser Anspruch ist schon vom Ansatz her fraglich, weil die optimale Bauweise zum großen Teil auch von der Nutzung, den persönlichen Wünschen, dem Budget und der Größe und Verwendung eines Tiny Houses abhängt:

Nutzung:

  • Häufiger mobiler Einsatz, gelegentlich mobiler Einsatz oder stationärer Einsatz

  • Aufstellung nach dem üblichen Baurecht oder nicht

  • Ganzjährige Nutzung oder nur temporär

  • Nutzung auch bei winterlichen Temperaturen

  • Eine Ebene oder zwei Ebenen?

  • Eher autarke Nutzung oder Ausnutzung von öffentlichen Versorgungs-Medien

Persönliche Vorlieben / Budget

  • Aussenoptik

  • Innenausstattung

  • Baustil

  • Dachform

  • Materialien

  • Ökologische und baubiologische Ansprüche

  • Akzeptierter Energieverbauch

  • Vorhandens Budget

  • Eigenleistungen

  • Zeitrahmen für den Bau

Größe

  • Bauhöhe

  • Baulänge

  • Verwendetes Tiny Hous Chassis (mit / ohne Radkästen), Gewichtsklasse

2j. Beispiel für den Bau eines Tiny Houses

Unser Beispiel bezieht sich auf den Bau eines Standard-Haus, welches auf ein 3,5t-Überlader-Chassis mit 7,2 Meter Länge montiert wird. Das Beispielhaus ist für die ganzjährige Nutzung konzipiert. Allerdings steht bei unserem Bespiel geringes Gewicht und eine nicht unnötig eingeengte Innenbreite im Vordergrund. Soll Ihr Haus die Übergangsregelungen des Gebäudeenergiegesetz (GEG, früher EnEV) für kleine Gebäude (bis 50qm) erfüllen, muß unter Umständen im Bereich Dämmung, Fenster etwas nachjustiert werden (z.B. PU Dämmaterial statt Steinwolle).

Bei Hauslängen über 7,20 Meter würde es für den mobilen Einsatz notwendig sein, die Konstruktion noch mehr gewichtsmäßig zu reduzieren: z.B. durch schlankere Holzprofile und Beschränkung der Innenhöhe auf 240 cm. Auf keinen Fall darf aber auf die ESB-Innenverkleidung verzichtet werden. Über die versetzt montierten Platten bekommt das Ständerwerk und damit das ganze Beispielhaus seine hohe Stabilität.

Unser Beispiel ist natürlich keine konkrete Bauanleitung, sondern nur eine zusammengefasste, exemplarische Übersicht, damit der Selberbauer weiß, was auf ihn zukommt.

Vorbereitungen für den Bau

Optimal ist es, wenn man ein entsprechend große / hohe Halle zur Verfügung hat.

Ohne fertige Aussenhülle sollte das Tiny House in keiner Bauphase nass werden.

Für Dämmung oder erst Recht für das KVH wäre das sehr schädlich.

Gegebenenfalls muß alternativ eine stabile Abdeckplane genutzt werden die jederzeit sturmsicher befestigt werden kann. Die üblichen Baumarktplanen sind dafür völlig ungeiegnet. Besorgen Sie sich eine halbweg passende alte LKW-Plane von einem Planenbaubetrieb. Mit etwas Glück bekommen Sie die Plane gegen einen kleinen Obulus für die Trinkgeldkasse.

Bei der Verarbeitung von Dichtfolien und Dichtmassen sollte die Temperatur nicht unter 8°C liegen.

Das Tiny House wird grundsätzlich auf das Anhängerchassis direkt gebaut.

Das Haus seperat bauen und dann auf ein Chassis zu setzen, ist vom Handling und von der Befestigung her sehr fehleranfällig.

Sehr wichtig: Für den Bau muß Ihr Anhängerchassis auf 6 Punkten sicher und absolut gerade in allen Richtungen stehen.

Viele Tiny House-Bauer fertigen ihr Haus von aussen nach innen, weil dann schnell etwas zu sehen ist und man durch eine fertigen Aussenhaut innen geschützt gearbeitet werden kann.

Wenn Sie aber das Glück haben, in einer Hallen arbeiten zu können, sollten Sie besser von innen nach aussen arbeiten. Es erleichtert viele Arbeitsabläufe im inneren des Tiny Houses, wenn das House noch nicht komplett geschlossen ist. Bei dieser Vorgehenseise sollten Sie das Heck so lange wie möglich für das Einbringen von sperrigem Material offen halten.

Vorbereitung des Arbeitsplatzes

Strom, Druckluft und verschiedene Arbeitsleuchten sollten vorhanden sein.

Das benötigte Werkzeug sollte griffgünstig auf oder in Werkzeugwagen oder -tischen bereitliegen.

Akkuschrauber, Bits, Bohrer, Sägen, Sägeblätter usw. sollten auf jeden Fall hochwertig sein; minderwertiges Werkzeug ist für die große Aufgabe fehl am Platz.

Ordentliche Meßmittel, Zollstöcke, Bandmaße, Winkel, Wasserwaagen, Winkelmesser und Anzeichenstifte werden ständig benötigt.

Genügend solide Verlängerungskabel, Tritte, Trittleiteren und Arbeitsböcke braucht man unbedingt.

Eine Möglichkeit, sich regelmäßig die Hände zu waschen zu können, sollte ebenfalls bestehen.

Auch Schmutzfangmatten, Reinigungstücher und Reinigungsmittel werden gebraucht, genauso wie persönliche Schutzausrüstung (Schutzbrille, Gehörschutz, Mechanikerhandschuhe, Schutzhandschuhe, Arbeitsschuhe) und zuminestens einen Verbandskasten incl. Mittel zur Wundbhandlung.

Notwendiges Werkzeug

  • Handelsübliches Handwerkzeug (Hämmer, Schraubendreher, Bits, Schraubenschlüssel, Knarrenkasten, Stechbeitel, Handschleifklotz, Winkel, Schmiege, Wasserwaage)

  • Tritt

  • Trittleiter klein

  • Variable Trittleiter groß (auch als Anlegeleiter nutzbar)

  • Verlängerungskabel

  • Kabeltrommel

  • Bohrmaschinen

  • Akuschrauber

  • Kreissäge

  • Stichsäge

  • evtl. Bandsäge

  • evtl. Kettensäge

  • evtl. Kappsäge

  • Hobel

  • Bandschleifer

  • Tellerschleifer

  • einiges an Tischlerwerkzeug

  • Tacker

  • Kleiner Kompressor

  • evtl. Rangierwagenheber

  • ggf. Spezialwerkzeuge für Gewerke E-Anlage, Sanitär, Innenbausbau, Dachbau

  • Malerwerkzeug

  • professioneles Werkzeug zur Verarbeitung von Dichtmassen und Kleber (Auspreßpistole + Spezialspachtel zum glattziehen, Spachtel zum auftragen)

  • Caravanwaage bis 1500kg (ca. 160,00 Euro). Durch fachgerechte Messung verschiedener Auflagepunke gibt die Summe Aufschluß über das aktuelle Projektgewicht.

Baumaterial mit Erläuterungen

Vorweg:

Es darf auf keinen Fall imprägniertes Material eingesetzt werden, also nicht gesalzen und erst recht nicht druckimrägniert.

Der Verrotungsschutz ergibt sich aus dem Material oder aus der extremen Tocknung desselben.

Holz lieber im Holzfachhandel kaufen. Baumärkte haben im Holzbereich häufig minderwertige Qualitäten im Programm.

Wichtig ist, daß sämtliche Hölzer gerade und maßhaltig sind.

Materialbestellungen zusammenfassen; größere Mengen werden vom Fachhandel oft zu einem kleinen Aufpreis zur Baustelle geliefert.

Material für die Bodenplatte

Aufbau von unten:

9 mm Multiplexplatte * Holzrahmenkonstruktion mit 100mm Dämmung * Dambremsfolie -15 mm ESB-Platte * Bodenbelag

Untere Platte der Bodenplatte:

  • Platten aus 9 mm starken nordischen Birkensperrholz im Format 250x125 cm mit beidseitiger Filmbeschichtung. Nut / Feder nicht erforderlich, weil Stoß mittig auf KVH. Auf keinen Fall anderes Sperrholz kaufen.

Falls nur Platten mit einseitiger Siebdruckbeschichtung zu bekommen sind, ist die Siebbeschichtung nach innen zu legen.

Das Birkenholz muß in Finnland, den baltsichen Staaten oder Nordrußland gewachsen sein.

Für die Befstigung der Platten im Außenbereich Edelstahlspaxschrauben verwenden.

Holzrahmen der Bodenplatte:

  • Aussenrahmen aus KVH 8x10 cm

  • Querhölzer aus KVH 5x10 cm

  • Winkelverbinder mit Rippe 100x100x90 (für die Ecken)

  • Winkelverbinder einfach 90x90x65 (beidseitig höhenversetzt an den Querhölzern)

  • Kammnägel 4x50

Obere Platte der Bodenplatte:

  • ESB-Platte 258x67,5 in 15 mm mit Nut und Feder (deutlich besser als OSB-3 oder OSB-4-Platten)

  • Dampfbremsfolie + Dichtungszubehör

  • Sicht-Bodenbelag (erst zum Schluß verlegen)

  • Moosgummi Dichtband aus EPDM: 50 mm breit, 5 mm stark, für eine gewisse Trennung zwischen Metall und Holz im Außenrahmenbereich

  • Für die Befestigung der Bodenkonstruktion am Anhänger Chassis verzinkte Schloßschrauben

  • 10x140 mm + Karosseriescheiben + Federringe + Sechkantmuttern (...falls die Abnehmbarkeit des Tiny House vom Chassis als Ladung vorgetäuscht werden soll,

müssen statt der Sechkantmuttern M10 Ringmuttern eingesetzt werden. Diese lassen sich werkzeuglos lösen)

Material für die Aussenwände

Aufbau von aussen:

Außenverschalung 20mm * 9mm Luftschicht mit 9 mm Senkrechtleisten aus Sperrholz * Unterspannbahn * Ständerwerk mit 80mm Dämmung * Damfbremsfolie * ESB-Platte 12mm * Wandbelag.

  • Ständerwerk aus KVH 6x8cm, in den Ecken KVH 8x10

  • Für die Ecken zusätzlich (auf den Breitseiten) KVH 4x6 als Anschlag für die inneren Verkleidung- Platten auf den Längsseiten

  • Wechsel für Fenster und Türen und für die 2 Diagonastreben pro Seite aus KVH 6x8

  • Winkelverbinder mit Rippe 100x100x90 (für die Ecken und die Wechsel)

  • Winkelverbinder einfach 90x90x65 (beidseitig versetzt an den Zwischenständern)

  • Kammnägel 4x50

  • Dämmung 80 mm stark als Trennwandplatte im Format 100x60 mit dem niedrigsten WLG-Wert, den Sie in dem Format bekommen können

  • Innenverkleidung ESB-Platte 258x67,5 in 12 mm mit Nut und Feder für versetze Querverarbeitung; gut geeignet, weil sie in beide Richtungen gleich stabil sind

Der Einsatz dieser Platten ist extrem wichtig, weil dadurch Ihr Haus die notwendige Steifigkeit bekommt. Außerdem können Sie dann später Sachen beliebig mit Schrauben an die Wand schrauben, die die Platten allerdings nicht durchstoßen dürfen!!!

  • Damfbremsfolie (diffusionsoffen) direkt unter ESB-Platte + Dichtungszubehör

  • Gewünschter Wandbelag (mögl. leicht) direkt auf ESB-Platte befestigt

  • Fenster mit Zweischeibensicherheitsglas nach Bedarf (VSG oder ESG Prüfzeichen)

  • Tür

  • Unterspannbahn Diffusionoffen aussen direkt auf Ständerwerk + Dichtungzubehör

  • 80 mm breite Streifen aus 9 mm starken Birkensperrholz (aus Platten wie für die untere Abdeckung der Bodenplatte) zuschneiden

Die Streifen werden im Bereich der Ständer senkrecht auf die Unterspannbahn geschraubt

(Sperrholz kann nicht wegplatzen)

Die 9 mm als Hinterlüftungschicht genügt auf jeden Fall. Nicht von irgendwelchen Leuten erzählen lassen, daß das zu wenig sei. Wichtig ist nur, daß die Luft ungehindert eintreten und austreten kann.

  • Außenverkleidung nach IhreM Wunsch: z.B. Lärche, Douglasie oder Western Red Cedar (Zeder). Auf keinen Fall stärker als 21 mm, lieber dünner.

Die Außenverkleidung wird direkt auf die senkrechten Sperrholzstreifen befestigt. Die untere Belüftungfuge von 9 mm Tiefe muß ggf. unsichtbar gegen unerwünschte Besucher geschützt werden (z.B. mit kunstoffummantelten Lochband, 9 mm breit, Fliegengitter oder Maschendraht mit feinsten Maschen)

  • Befestigungmaterial für Innen und Aussenverkleidung

Besonders die Innenplatten sollten sehr engmaschig verschraubt werden, damit sie für die Stabilität des Hauses sorgen können.

Material für das Dach

Der Materialbedarf ist abhängig von der gewünschten Dachform hier beispielhaft für ein Flachdach (Standardbauform). Auch gültig für Tiny Houses mit zwei Innenebenen und ein höhenmäßig abgesetzes Außenflachdach oder Pultdach.

Aufbau von unten:

Deckenbelag * Damfbremsfolie * Holzrahmenkonstruktion mit 100 mm Dämmung *

12 mm Muliplexplatte natur * EPDM-Kleber * EPDM-Dachfolie

  • Aussenrahmen aus KVH 80x100

  • Querhölzer aus KVH 40x100

  • Winkelverbinder mit Rippe 90x90x65(2x Ecken)

  • Winkelverbinder mit Rippe 145x145x90 (1x pro Ecken)

  • Winkelverbinder einfach 90x90x65 (beidseitig höhenversetzt an den Querhölzern) 4x pro Querholz

  • Kammnägel 4x40

  • Dachplatten aus 12mm unbeschichteter Multiplexplatte im Format 250x125 cm (nur Platten aus in Nordeuropa gewachsenes Birkensperrholz kaufen)

  • Dampbremsfolie + Dichtzubehöhr

  • Deckenverkleidung (Sichtmaterial)

  • KVH 40 x 40 für rundrum Dachüberstand, darauf wird die EPDM Flachdachblende gesetz, direkt darunter befindet sich die Schattenfuge zur Aussenbeplankung. Die Schattenfuge dient der Entlüftung der Hinterlüftung.

  • EPDM Dachfolie

  • Vorbehandlungsgrund

  • EPDM Folienkleber

  • EPDM Flachdachablauf

  • Fallrohre DN75

An dem kleinen Dachüberstand könnte man teilweise über über Aussenverschalung und teilweise nach außen überstehend eine 4 cm breite Regenrinne montieren und die Fallrohre an einer der Stirnseiten platzieren. Achtung: Die zulässige Gesamtbreite wäre dadurch bis zum letzten Zentimeter ausgereizt (!)

Solche kleinen Rinnen gibt es serienmäßig für Vordächer, Wintergärten und Gartenhäuser. Auch Rinnen-Aussenecken, Ausläufe und 70 mm-Fallrohre gibt es in dem System.

Falls Sie bei einer Zwei-Ebenen-Lösung im vorderen Bereich des Tiny Houses ein Pultdach bauen wollen, können Sie die aufgezeigte Dachrinnenkonstruktion an der Bugseite verwenden.

Normalerweise empfiehlt es sich allerdings, das Flachdach aussen mit > EPDM Alu-Flachdachblenden Typ 10 aussen in 120 mm Anthraitz beschichtet< zu umkleiden.

Das Regenwasser kann aufgrund der Bauhöhe nicht über die Blenden treten.

Im etwas breiteren Dachüberstand am Heck des Tiny Houses werden links und rechts je ein Flachdachablauf mit der EPDM Folie verklebt. An diesen Dachgullis werden unter dem Überstand gerade DN 75-Fallrohre direkt angeschlossen, die an den hinteren senkrecht Ecken des Tiny Houses befestigt werden.

Material für eine evtl. zweite Ebene

  • 12 mm Muliplexplatten unbeschichtet fein geschliffen

Die Platte wird nur einwandig verlegt; die unteren KVH Höler sind voll sichtbar.

KVH 4x6 cm für die Seitenauflagen und die Querhölzer

  • Raumspartreppe o.Ä. als Fertigkonstruktion kaufen oder als Eigenkonstruktion, wenn darunter ein Schrank oder Regal passgenau eingebracht werden soll.

Unbedingt darauf achten, daß alle Stufenabstände 100% gleich sind, daß das Stufenverhältnis stimmt und daß genügen Platz für die Fußspitzen bleibt. Die Stufen sollten lieber nicht zu glatt sein.

Innenwände

...sind wohl nur für das Bad sinnvoll und sollten so leicht wie möglich gebaut werden.

Konstruktiv so bauen, daß man die erforderlichen Wasser- / Abwasserleitungen gerade eben so untergebracht bekommt. Abflußrohre mit 40 mm Duchmesser genügen für Waschbecken und Dusche auf jeden Fall.

Verstärkung für Waschbecken nicht vergessen.

Bei der Stärke der Türwand vorher den Bau checken und prüfen, welche Zarge und Tür verbaut werden sollen. Fertigzargen gibt es nämlich nur in bestimmten Futterstärken.

Installationen

Stromleitungen, Einspeisungen, Sicherungskästen mit Bestückung, Lichtschalter, Steckdosen, Abwasserleitungen, Wasserleitungen, Armaturen, Küche- / Badausstattung, Treppen, Leitern, Leuchten nach persönlichen Bedarf. Heizung, Brauchwsser, Entlüftung. Abgase.

...da kommt einiges zusammen. Auch finanziell.

Arbeiten (Bauweise von innen nach aussen)

Verwendete Materialien gemäß obiger Materialliste

  1. Die Bohrpunkte für die späteren Verbindungsshrauben (zwischen Chassis und Bodenrahmen) seitlich am Chassis Rahmen anzeichnen

Die Bohrpunkte liegen ca 5 cm neben den Verbindungskonsolen (zu den Hauptrahmenträgern) auf der Seite, auf der kein Konsolenmontagewinkel sitzt.

  1. Seitenmarkierungsleuchten und Kantenschutprofile entfernen

  2. Außenmaße des Trailer Chassis genau ermitteln und notieren. Diese Maße werden während der Bauphase häufiger benötigt.

  3. Außenrahmen in den Bereichen ohne Schraubenköpfe innen bündig mit EPDM Moosgummiband bekleben.

  4. Die Längs KVH für den Außenrahmen genau auf Länge des Chassis ablängen

  5. Position der Querhölzer an den beiden äusseren KVH anzeichnen und mit einem Winkel auch auf die gegenüberliegende Seite übertragen: Je Längs-KVH die Positon auf zwei gegenüberliegenden Seiten, die seitliche Postion der Querhözer durch einen durchgehende Bleistiftstrich anzeichnen.

  6. Die Querhölzer müssen später so sitzen, daß die Plattenstöße der verwendeten Platten genau mittig sind:

Also mittig mit 67,5 cm Abstand + 1 mm Zugabe (wegen Toleranzen) anzeichnen.

  1. Bitte beachten, daß die Position des ersten Querholzes abweichend ist, weil die erste Platte auf dem äußeren Querholz aussen abschließt und dort nicht mittig sitzt.

  2. Darauf achten, daß diese Arbeit für beide Seiten symetrisch erfolgt.

  3. Unter optimalen Nagel-Bedingungen die 90x90x65 Nagelwinkel ca. 1 cm von der Unterkante entfernt mit der Innenkante entlang der Markierungstriche gehalten annageln

  4. Die entsprechende Anzahl von 5x10 KVH als Querhölzer zuschneiden.

Achtung: das vorne und hinten abschließende Querholz hat die Größe 8x10

Die Länge der Querhölzer entspricht der Rahmenaussenbreite abzüglich 15,9 cm

  1. Die aussen abschließenden Querhölzer (8x10) an beiden Enden einseitig mit einem 100x100x90 Nagelwinkel versehen.

  2. Die zugeschnittenen 5x10 Querhözer an beiden Enden auf der gleichen Längsseite je mit einem 90x90x65 Nagelwinkel versehen. Die Winkel müssen mit den Kopfseiten der Hölzer genau abschließen und jeweils 1cm von der Längskante entfernt sitzen.

  3. Alle Querhölzer montierten und zwar so, daß die 90x90x65 Nagelwinkel jeweils höhenversetzt sind.

  4. Sie können dazu den Anhänger als Montagebock nehmen. Dann sehen Sie gleich, daß die Maße richtig sind (Holzaussenrahmen muß mit dem Chassisrahmen aussen genau deckungsgleich sein).

  5. Noch einmal vergewissern, daß die Positionen der Querhölzer aussen an den Längshölzern wirklich angezeichnet sind.

  6. 9 mm Multiplexplatten auf die Breite des Anhänger Chassis ablängen und die Schnittkanten 2x mit einer offenporigen Holzschutzfarbe (Markenware wie Consolan oder Bondex) streichen. Achtung: Sie brauchen ziemlich zeitnah die Farbe noch einmal für die letze Platte, also Farbwanne erst einmal stehen lassen.

Das anmalern geht am besten mit einer einfachen, billigen Schaumstoffrolle.

Auch hierfür kann der Anhänger wieder als Montagebock genommen werden.

  1. Die Multiplexplatten mittels Edelstahlspanplattenschrauben (mit Senkkopf z.B. von Spax) mit allen Längs und Querhölzern verschrauben. Vorher mit 4 mm vorbohren.

Die letze Platte muß längsseitig zugeschnitten werden, so daß die Platten vierseitig genau mit dem Holzrahmen abschließen.

  1. Für den nächsten Arbeitsgang bedenken Sie bitte, daß die bisherige Konstruktion im übernächsten Arbeitsgang komplett gedreht wird. Daher muß seitenverkehrt gearbeitet werden.

  2. Durchlässe für die Wasser-, Abwasser und Stromversorgungen bohren bzw. aussägen, natürlich nur da, wo kein KVH verbaut ist.

Wir hatten ja bereits geschrieben, daß der 100 mm Abfluß direkt unter dem WC sitzen sollte, und die Wasserzufuhr in der Wand von dem Badraum und angrenzend zum Kochbereich von unten hochgeführt werden sollte. Siehe auch Punkt 32.

  1. Die Stromzufuhr soll von unten dort hochgeführt werden, wo später die Sicherungkästen sitzen sollen.

  2. Die Bodenkonstruktion umdrehen, auf dem Chassis ausrichten und mit 4 oder 6 Schraubwingen gut anzwingen.

  3. Die Bohrlöcher an der Oberseite im Holz-Außenrahmen anzeichnen.

Die Löcher sollten in etwa die Mitte der Winkelaussenprofile vom Trailerchassis treffen; die Position wurde ja bereits anfangs markiert.

  1. Mit einem längeren Metallbohrer (10,5er Durchmesser) an beiden Längsseiten die Löcher gleichzeitig durch KVH und Metallaussenwinkel bohren.

  2. Da sie ja bereits die Seitenmarkierungsleuchten entfernt hatten, werden wohl auch keine Kabel mehr da sein, die man beschädigen könnte.

  3. In die Bohrlöcher verzinkte Schloßschrauben 10x140 stecken und mit einem kräftigen Hammerschlag fixieren.

  4. Von unten dann die Schloßschrauben mit stärkeren Karosseriescheiben, Federringen und Sechskantmuttern befestigen. Ruhig ordentlich stramm anziehen, damit der Kopf der Schloßschraube aussen fast bündig in das Holz zieht.

  5. Falls man so tun möchte, als ob das House Ladung wäre, müssten statt der Sechskantschrauben dann Ringmuttern genommen werden (keine Flügelmuttern).

  6. Achtung: diese Verbindungen müssen in gewissen größeren Zeitabständen (z.B. 1x pro Jahr) auf Festigkeit geprüft werden, zumindest dann, wenn das House im Straßenverkehr bewegt wird.

  7. Weitere Verbindungen zwischen Bodenplatte und Rahmen werden nicht benötigt.

  8. Die Durchlässe für die Wasser-, Abwasser und Stromversorgungen weiter verfeinern: z.B. einen KVH Rahmen montieren um das 100er Abflußrohr montieren.

  9. Ggf. Wasserleitungen, Abwasserleitungen und Stromleitungen in den Hohlraum verlegen, was aber allerdings sehr schwierig werden könnte. Wir würden empfehlen, die Leitungen da hochzuführen, wo man sie später auf kurzem Weg in Einbauschränken oder ähnlichem zu den Anschlüssen oder den entsprechenden Wänden führen kann. Damit wärer auch der opimal Frostschutz gewährleistet, und man könnte später irgendwie noch an die Leitungen heran kommen, wenn sich dies als nötig erweisen sollte. Die 40 mm Abwasserleitungen für Dusche, Spüle und Waschbecken könnte man zur Not auch unter dem Anängerboden verlegt in das 100er Hauptrohr leiten. Bei enstprechend leichtem Gefälle wäre die Frostgefahr eher gering. Man könnte sie aber dort auch noch von aussen etwas dämmen.

  10. Da, wo Toilette, Dusche und die Treppe hin soll, ein oder zwei zusätzliche KVH- Streben montieren.

  11. Spätestens jetzt die ersten Fotos für die eigene Dokumentation machen und sicher abspeichern. Ggf. Änderungen gegenüber der Planzeichung in den Plan einzeichnen,

  12. Hohlräume sorgfältig mit 100 mm Dämmung füllen.

  13. Nochmal vergewissern, daß die Querhölzer aussen alle angezeichnet sind.

  14. Dampfbremsfolie nach oben hin sehr stark diffussionsoffen sorgfältig montieren, verkleben und abdichten.

Bei Montage der Dampfbremsfolie ist, wie auch schon bei der Verlegung der Bodenplatten, bereits darauf achten, daß die Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser abgedichtet nach oben herausgeführt werden müssen. Das später machen zu wollen, würde wahrscheinlich zu Mängeln führen.

  1. In dem Zusammenhang möchten wir darauf hinweisen, daß die wenig atmungsaktive untere 9 mm Multiplexplatte aufgrund dieser Eigenschaft nicht ganz optimal ist, aber alle anderen gängigen Alternativen (z.B. zusätzlich behandelte Douglasie) würden im unteren Bodenbereich nicht so lange verrottungsfrei bleiben. Die beschichtete Multiplexplatte aus nordischem Birkensperrholz hält an der Stelle wirklich lange.

  2. 15 mm starke ESB-Verlegelatten (mit Nut+Feder) genau auf die Aussenbreite der Holzkonstruktion ablängen, nach und nach passend auf die Querhölzer legen und rundrum an den Aussenkanten verschrauben.

  3. Achtung: Schraubenmaterial und Montageart so wählen, daß es später nicht zum quietschen zwischen Bodenplatten und KVH-Hölzern kommt. Für den Zweck gibt es Schrauben mit speziellen Gewinde.

  4. Die KVH Holzkonstruktion vom Flachdach genauso machen wie bei dem Boden

  5. Die Bodenplatte kann wieder als Arbeitstisch dienen. Die Außenmaße sollen 100%ig den Maßen der Bodenplatte entsprechen. Aussen werden rundrum 80x100 KVH verwendet, und als Querhölzer dienen KVH 40x100. Die Ecken der äußeren KVH 80x100 werden in den Innenecken mit Nagelwinkel 145x145x90 verbunden.

  6. Die Querhölzer werden vom Abstand her passend zu d 2500x1250 Sperrholzplatten montiert, also mit einem Mittenanstand von 626mm (Ausnahme erstes Feld).

Mit Nagelwinkel wie beim Boden und auch auf beiden Seiten wieder höhenversetzt.

  1. Auch hier wieder die Nagelwinkel reihenweise passend vormontieren, damit sie auf keinen Fall einzeln rangehalten und genagelt werden müssen (uneffektiv).

  2. In den Ecken je je 2 Stück 90x90x65 Nagelwinkel so montieren, daß die 80x100KVH Eckaufrichter später genau stramm dazwischenpassen und auf aussen glatt abschließen.

  3. Die Position der Zwischenständer passend für die 80x60 KVH anzeichnen.

Dabei unbedingt darauf achten, daß die ESB-Platten innen in Querrichtung verlegt werden. Relevant ist dabei die Plattenlänge von 2580 mm. Pro Stoß ca. 1 bis 2 mm dazugeben, um Maß- und Montagetoleranzen auszugleichen.

  1. Die ESB-Platten werden praktisch im Ziegelverbund montiert. Die Mittenabstände der Zwischenständer liegten bei 645 mm

  2. Die gewünschte Position für die Zwischenständer genau deckungsgleich auf die montierte ESB-Bodenplatte übertragen oder später genau gleich anzeichen.

  3. Rundherum pro Zwischenständer je 2 Stück 90x90x65 Nagelwinkel an den Dachaussenrahmen nageln, so daß die Zwischenständer genau dazwichen passen.

  4. 4 x KVH-Eckständer (80x100) und die benötigte Anzahl von 60x80 KVH-Zwischenständer auf die gewünschten Länge bringen (Länge entspricht in etwa der späteren Innenhöhe von dem Tiny House.

  5. Die Eckständer in den Ecken der Dachholzkonstruktion befestigen. Dann jeden Eckständer mit zwei je 200 cm langen Diagonalbrettern oder Latten provisorisch verstärken.

  6. Dachkonstruktion von dem Anhängermontagetisch nehmen und dabei gleichzeitig vorsichtig umdrehen (vier kräftige Männer sind erforderlich, um die Ecken nicht zu beschädigen.

  7. Das komplette Dach-Oberteil jetzt mit vier Mann auf die Bodenplatte stellen und befestigen.

  8. Die Zwischenständer einsetzen und oben und unten befestigen. Achtung: da wo Wechsel für Türen und Fenster hin sollen, dürfen natürlich keine Zwischenständer an die Standardposition montiert werden.

  9. Pro Seite also auch vorne und hinten je 2 Stück 60x80 KVH Diagonalstreben gegenläufig in je ein Ständerfeld setzen. Darauf achten, daß die Diagonalstreben nicht irgenwelchen Fenstern- oder Türausschnitten ins Gehege kommen.

  10. Durch die richtig Montage dieser Diagonalstreben sicherstellen, daß alle vier Ecken wirklich zu 100% im rechten Winkel sind.

  11. Wechsel für Fenster und Türen setzen.

  12. Ggf. Konstruktionen für Lüftungs oder Abgasdurchlässe vorsehen.

  13. Im Bereich der Deckenleuchten kleinformatige Latten in der Dachkonstuktion montieren, um daran die Kabel zu den Auslässen zu führen.

  14. Kabel für Deckenleuchten grob vorverlegen, so daß die Kabel beim Dämmen nicht stören und die Dampfbremse nicht beschädigt wird.

  15. Dampbremse im Dachbereich montieren und abdichten. Wer sich traut, könnte die auch auch schon montieren, wenn die Dachkonstruktion noch flach auf dem Arbeitstisch liegt.

  16. Finaler Deckenbelag von unten an der Dachkonstruktion befestigen (direkt unter der Dampfbremse).

  17. Von oben unbeschichtete 12 mm Sperrholzplatten mit Nut+Feder im Format auf 2500x1250 mm auf die Querhölzer schrauben. Vorne und an beiden Längsseiten gleichmäßig überstehen lassen (ca.30 mm).

  18. Während der Plattenmontage nach und nach die 100 mm Dämmung einbringen und die Kabel für die Deckenleuchten endgültig verlegen.

  19. Hinten muß die letzte Sperrholplatte ca. 160 mm überstehen, damit genug Platz für die beiden Dachgullis vorhanden ist.

  20. Ausschnitte für Dachgullis vor der Monage der letzen Platte in dieselbe schneiden und zwar so, daß die Fallrohre dann mit den Halterungen direkt gerade herunterlaufen können.

  21. Rundrum 40x40 KVH direkt unter der Sperholzplatte montieren. Diese KVH vorher mit Bläueschutz und 2x mit anthraitfarbener Holschutzfarbe von zwei Seiten anstreichen.

  22. Die Sperrholzplatten 1x mit Vorgrund streichen.

  23. Die EPDM Dachfolie verkleben

  24. Dabei simultan Rundrum die > EPDM Alu-Flachdachblenden Typ 10 aussen in 120mm Anthraitz beschichtet< montieren.

  25. Ständig kontrolieren, daß die Außenbreite nicht die 255cm übersteigt.

  26. Die EPDM Dachgullis montieren.

  27. An allen vier Eckständern zusätzliche 40x60 KVH montieren als Anschlag für die Innenverleidungsplatten. Die Montageposition ergibt sich aus dem rechteckigen Format der Eckständer.

  28. Die Kabel und ggf. Wasserrohre verlegen. Wir empfehlen, die Kabel direkt mittig an den Zwischenständern zu befestigen.

  29. Die Steckdosen und Schalter empfehlen wir relativ dicht an die Ständer zu plazieren.

  30. Wir empfehlen, normales 3x1,5 mm² Nym-Kabel zu verwenden und für die Kabelverlegung einfach 3 cm Höhe Platz unter den Innenverkleidungsplatten zu lassen.

  31. Die Kabel werden von da aus dann so an den Ständer befestigt, daß sie im UP-Dosenbereich waagerecht aus der Wand zeigen. Das erreicht man, indem mindestens zwei Kabelschellen in der Waagerechten montiert werden.

  32. Am besten eine Ecke möglichst lange noch offen halten, damit man dort leicht Material in das Tiny House hinein bekommt.

  33. Dampfbremse innen montieren und an den Kanten überall sorgfältig verkleben und dabei alle Problemzonen abdichten.

  34. Die Folie sollte nach innen diffussionsoffen aber auch sehr stabil sein.

  35. Im Bereich der Unterputzdosen mittels Folie und Klebefolie kleine Folientaschen für die späteren UP Dosen ausarbeiten und die Kabel sorgfältig abgedichtet durch die Folie führen.

  36. ESB-Platten innen im Ziegelverbund verlegen (auf keinen Fall hochkant).

  37. ESB-Platten haben übrigens im Gegensatz zu OSB-Platten keine stabile und schwache Verlegerichtung.

  38. Die Platten sehr eng verschrauben, weil daß Haus aus dem Verbund von Ständern und gut verschraubter Innenverkleidungsplatten eine enorme Stabiltät bekommt.

  39. Jetzt um eventuelle Durchlässe für Abluft und Abgase kümmern.

  40. An den Kabelauslässen, dort wo später die Hohlwanddosen sitzen sollen, jeweils ein Vierkant von 90x90 mm in die Verkleidungsplatten schneiden und die Kabel heraushängen lassen

  41. Endgültige Wandbeläge auf die ESB-Platten montieren. Dabei dann die runden Löcher für die Hohlwanddosen so schneiden, daß sie innerhalb der 90x90 Ausschnitte bleiben.

  42. Ggf. die zweite Ebene einziehen. Dazu einfach an den Wandseiten 40x60 KVH an die Ständer schrauben und darauf die Querhözer im gleichen Format befestigen.

  43. Die verwendeten KVH sollten daür an den Sichtkanten deutlich angefräst werden.

  44. Auf die Konstruktion wird dann einfach einschalig eine fein geschliffene, unbeschichtete Sperrholzplatte montiert.

  45. Bitte dazu unbedingt die Abhandlungen zum Stehpodest lesen, welche unter der Überschrift >Zweite Ebene< stehen. Es ist im Bereich des Stehpodestes erforderlich, eine Ecke an der Decke abzuhängen. Dieser Abhänger kann dann auch als stabile Begrenzung für das Galeriegeländer genutzt werden.

  46. Wer will, kann schon jetzt die Fenster montieren

  47. 80 mm Dämmung einbringen, darauf achten, daß sie im Bereich von den Nagelwinkeln gut sitzt.

  48. Unterspannbahn in stabiler Ausführung nach aussen hin stark diffusionsoffen montieren.

  49. Sicherstellen, daß die Ständerpositionen oben und unten von aussen angezeichnet sind.

  50. Auf die Folie senkrecht genau auf die Ständer 80mm breite Streifen aus 9 mm starker Multiplexplatte schrauben. Das Sperrholz hat den Vorteil, daß es bei der Verschraubung der Außenverschalung nicht wegplatzt.

  51. Mehr als 9 mm Hinterlüftungschicht ist nicht nötig.

  52. Die Sperrholzstreifen müssen müssen unten 20 mm über der Unterkante vom Winkelrahmen enden. Die Fuge muß unten gegen das Eindringen von Nagern geschützt werden, ohne die Luftzufuhr wesentlich zu behindern (z.B. feine Masche aus Draht).

  53. Jetzt die Folie extrem sorgfältig verkleben und abdichten. Für die Abdichtung ruhig einen ganzen Tag einplanen.

  54. Außenverschalung montieren, oben unter dem Anthraitfarbenen 40x40 KVH ca .8 mm Schattenfuge für die Hinterlüftung lassen. Aussparungen für die Fahrgestellnummer lassen, wenn diese bereits vorhanden ist.

  55. Die Seitenmarkierungsleuchten wieder an genau den ursprünglichen Stellen montieren, jetzt aber auf die Aussenverkleidung. Oder vor Montage der Aussenverkleidung die Seitenmarkierungsleuchten an Plastikaufhängern unter dem Rahmen montieren (Löcher sind schon vorhanden).

  56. Türen und Fenster einsetzen.

  57. Innenausbau durchführen incl. aller Installationen.

  58. Letze Anmerkung zu den Fenstern: Einfache, doppelverglaste Scheiben aus splittersicherem Glas sind optimal. Lassen Sie sich auf keinne Fall Fenster mit besonders hohem Dämmwert oder erhöhten Schallschutz aufschwatzen.

Besonders schallgeschütz ist ein Tiny House schon wegen der Dach und Deckenkonstruktion nicht. Schallgeschütze Fenster sind extrem schwer. Und ein zu hoher Wärmeschutz könnte sogar nach hinten los gehen. Für alle Gebäude gilt, daß Fenster niemals besser gedämmt sein dürfen als Wände (...kann sonst leicht zu Kondensation an schlecht belüfteten Teilen der Wände führen).

3. Infos zu Zugfahrzeugen und Anhängern für Tiny Houses

3a. Zugfahrzeuge für Tiny Houses

Um das leere Tiny House-Chassis beim Händler oder Hersteller abzuholen, sind Fahrzeuge der unteren Mittelklasse völlig ausreichend.

Zum Transport eines fertigen Tiny House bedarf es dagegen eines anspruchsvollen Zugfahzeuges:

  • 3500 kg gebremste Anhängelast

  • Mind. 100 kg Stützlast

  • Mind. 100 KW

  • Das Fahrzeug sollte in Bezug auf Motor, Getrieb, Kupplung, Bremsen in Top-Zustand sein.

Die stabilsten Zugfahrzeuge sind leichte LKW oder schwere Transporter.

Danach kommen erst Geländefahrzeuge und Busse. Allradfahzeuge haben natürlich im Winter und bei schwierigen Untergründen deutlich Vorteile.

PKW, auch mit viel Leistung und / oder Allradantrieb, sind grundsätzlich ungeeignet.

Leichte LKW und hohe Transporter bieten zusätzlich den Vorteil, daß ein großer Teil des Tiny House im Winschatten des Zugfahrzeuges läuft.

Viele Geländewagen müssen aufgrund Ihrer geringen Breite mit Zusatzspiegeln ausgestattet werden.

Für weitere Strecken kann auch ein verstellbarer Dachspoiler am Heck Sinn machen.

Eine Tempo 100 Abnahme macht bei Tiny Houses keinen Sinn, weil es aufgrund der Gewichtsverhältnisse so gut wie keine Zugfahrzeuge gibt, die an diesem Ausnahmeverfahren auf BAB teilnehmen dürften.

Man sollte ohehin ganz entspannt mit den LKW "mitschwimmen" und nicht auf die Idee kommen, auf der linken Spur zum überholen anzusetzen.

An Gefällestrecken und auch bei alpinen Fahrten sollte man extrem vorsichtig sein.

Jegliches anfängliche Schlingern muß SOFORT durch Reduzierung der Geschwindigkeit

im Keime erstickt werden.

Aus dem gleichen Grund muß vor Fahrtantritt sichergestellt werden, daß mindestens 90 kg Stützlast auf der Kugelkupplung ruhen.

Vor jeder Fahrt sollte der Reifendruck des Zugfahrzeuges und der vom Tiny House auf den maximal empfohlenen Wert gebracht werden.

Die Tiny House Reifen bekommen meist 6,2 bar.

Man sollte für Fahrten mit dem Tiny House schon etwas mehr Zeit einplanen, und auch der Verbrauch wird deutlich höher sein.

Bei stürmischen Wetter sollte man möglichst nicht fahren, und bei stark windigen Wetter ggf. die Marschgeschwindigkeit reduzieren.

Vor jedem Fahrtantritt und auch nach Pausen sollte man das gesamte Gespann einer äußeren Sichtkontrolle unterziehen und besonders im Innenraum des TinyHouses checken, daß alles gut gesichert ist.

Fahrzeugführer von Tiny House-Gespannen sollten schon einige Jahre Fahrfahrung haben und sich als besonnen einstufen. Der Führerschein sollte mindestens BE ausweisen.

3b. Aufstellen des mobilen Tiny House

Tiny Houses müssen am Aufstellort häufig auf den Zentimeter genau aufgestellt werden, z.B. wegen der Punktfundamente für die Stützen, wegen der Veranda oder wegen der Versorgungsleitungen.

Das langwierige rangieren mit den üblichen Zugfahrzeugen kann dazu führen, daß die Kupplung oder das Getriebe extrem belastet werden.

Zum rangieren ideal ist ein kleiner (alter) Traktor mit einer Kupplungskugel auf der Ackerschiene. Mit so einem Traktor kann man sehr langsam rückwärts fahren, und man kann sehr gut sehen. Das rangieren macht so einem Traktor überhaupt nichts aus, und selbst der kleinste Schlepper / Bulldog kann das grösste Tiny House locker bewegen.

So eine Kupplungskugel lässt sich innerhalb von zwei Minuten an der Ackerschiene befestigen. Man muß nur darauf achten, daß sich die Ackerschiene nicht drehen kann.

Eine Kupplungskugel mit Gewinde passend für Ackerschienen kostet etwa 20,00 bis 25,00 Euro.

Gerade auf dem Land wird man meist jemanden finden, der gerne bereit ist zu zeigen, was sein Oldi-Traktor noch kann.

Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man sein Tiny House optimal entsprechend der Himmelrichtung aufstellen.

Ein aufstellen unter Bäumen ist zwar anheimelnd und schattig, allerdings sollte man sich daürber im Klaren sein, daß dadurch die Lebensdauer einer äußeren Holzbeplankung verkürzt wird.

Für den Unterbau, Reifen und die Bremsen ist es besser, wenn das Tiny House auf festem und trockenem Untergrund steht und nicht auf Rasen oder ähnlichem.

Ein Tiny House muß unbedingt absolut waagerecht aufgestellt werden. Ansonsten klappt es z.B. nicht mit dem braten.

Für kurze Standzeiten kann das Tiny House auf den Reifen stehen und wird dann mit den 4 Stützen ausgerichtet. Unter die Stützen Abbschnitte von 40 mm Gerüstbohlen legen.

Gehwegplatten würden auch gehen, ältere Modelle brechen aber häufig unter Last durch.

Für längere Standzeiten sind solche Provisorien völlig ungeeignet.

Sie benötigen vier gegossene oder eingegrabene Punktfundamente unter den Stützen und zwei unter der mitteleren Achsen. Der Zwischenraum zwischen Punktfundament und Achse wird mit Backsteinen oder Resten von Vierkanthölzern ausgefüllt. Gerüstbohlenabschnitte wären ebenfalls geeignet.

Erst die beiden Seiten unter den Achsen waagerecht aufbocken, dabei darauf achten, daß die Reifen um 4 cm entlastet werden. Dann die Stützen an allen vier Seiten so ausfahren, daß das Tiny House in allen Richtungen waagerecht steht.

Bitte achten Sie darauf, daß Sie vor der Eingangstür des langristig aufgestellten Tiny Houses ein großzügiges Stufenpodest aufstellen über daß Sie das Tiny House bequem und sicher erreichen können. Der Eingangsbereich sollte bei Dunkelheit etwas beleuchtet werden, und es sollte dort die Möglichkeit geben die Schuhe zu reinigen.

3c. Tiny House Chassis

Tiny House-Chassis sind speziell für die Montage von Tiny Houses gebaute Anhänger.

Wir befassen uns hier nur mit s.g. PKW-Anhängern, also auflaufgebremste Anhänger, die nicht mehr als 3500 kg zulässiges Gesamtgewicht haben dürfen.

Solche Anhänger sind leicht, preisgünstig, einfach zu warten und können mit normalen Anhängerführerscheinen und mit relativ einfachen Zugfahrzeugen gefahren werden.

Da die Tiny House-Chassis gewichtsoptimiert gebaut sind, ist es erforderlich, daß sie aus Stabilitätsgründen fest mit dem Tiny House verbunden sind.

Zum Transport von Modulen, Containern, Raumzellen, Fahrzeugen, Rohren oder mit Platten als Plattformanhänger sind die Tiny House Chassis nur geeigenet, wenn Sie zusätzlich mit einem stabilen Stahlrahmen versehen werden.

Ein Tiny House muß sowohl in Längsrichtung als auch Querrichtung in sich völlig stabil und verwindungsfrei sein und keinerlei erhöhte Punkt- oder Streifenlasten auf das Chassis ausüben. Die Lasten müssen also gleichmässig über das Chassis verteilt werden.

Ein Tiny House Chassis ist kein übliches Fundament sondern, bekommt die Stabilität vielmehr über die feste Verbindung zum Tiny House.

Wir empfehlen als Unterbau für Ihr mobiles Tiny House ein Chassis in Überladerbauweise mit Tridem-Achsen (3 Achsen in zentraler Anordnung).

Die Position der Achsen lässt sich bei der Überladerbauweise unserer Anhänger variieren. Dadurch kann die Schwerpunktlage an Ihr Tiny House angepasst werden.

Bei der Überladerbauweise gibt es keine innenliegenden Radkästen.

Die bei den auch lieferbaren Tieflader-Chassis notwendigen in den Aufbau ragenden Radkästen sind sowohl innen als auch aussen unschön und führen zu einer Schwächung der Konstruktion im mittleren Bereich.

Diese Schwächung lässt sich nur mit erheblichem Aufwand kompensieren. Außerdem erhöht der aufwendige Einbau und die Abdichtung der Radkästen die Baukosten der Houses nicht unerheblich.

Die Tridembauweise sorgt für ein besonderes sicheres und komfortables Fahrverhalten.

Mit der verwendeten Bereifung 195/55 R10C sind unsere Tridem-Überlader kaum höher als zweiachsigen Tieflader mit der konstruktiv notwendigen grösseren 13-Zoll-Bereifung.

Außerdem haben unsere 3-achsigen Chassis mit Ihren sechs Rädern eine wesentlich höhere Tragfähigkeitsreserve als alle am Markt angebotenen zweiachsigen Konstruktionen.

Bei einer Reifenpanne kann man mit einem Tridem Anhänger langsam bis zur nächsten Reifenwerkstatt weiter fahren, sofern man den Plattfuß überhaupt unterwegs bemerkt.

Unsere Trailer Chasis beziehen wir von Al-Ko, dem führenden deutschen Hersteller im Bereich der Trailer Technik. Die Trailer-Chassis werden in Paderborn produziert.

Aufgrund der modernen Konstruktion sind unsere Chassis besonders leicht, gerade und 100% maßhaltig, obwohl alle einzelnen Fahrwerkskomponenten deutlich überdimensiniert sind.

Alle Chassis verfügen über ein extrem stabiles Automatikstützrad und an den vier Ecken je eine robuste Teleskopgetriebestütze.

Diese Teleskopgetriebestützen sind deutlich stabiler als die üblicherweise verwendeten Wohnwagen-Scherenstützen.

Alle Bauteile unserer Chassis lassen sich bei Beschädigungen (z.B. durch Unfälle) ohne Schweißarbeiten austauschen, und wer will, kann bei längeren Standzeiten auch vorne die Zuggabel abschrauben.

In Zusammenarbeit mit Al-Ko bieten wir für unsere Chassis eine europaweiten Service bei den zahlreichen Alko-Service-Partnern an.

Unsere Tiny House Trailer sind für ca. 254 cm Hausbreiten ausgelegt und verfügen über 3500 kg zulässiges Gesamtgewicht.

Die Chassis sind für Hauslängen von 540, 600, 660, 720, 780 und 840 cm lieferbar.

Technische Zeichnungen aller lieferbaren Modelle senden wir Ihnen gerne im PDF-Format zu.

Einzelanferigungen bieten wir nicht an. Bauen Sie also Ihr TinyHouse nach den Standardmaßen.


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